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Moody's - Deutsche Sachversicherer kommen gut durch Corona-Krise

Veröffentlicht am 03.11.2020, 10:48
Aktualisiert 03.11.2020, 10:54
© Reuters.
ALVG
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München, 03. Nov (Reuters) - Die Corona-Pandemie bringt die deutschen Sachversicherer nach Einschätzung der Ratingagentur Moody's nicht aus der Spur. Positive und negative Effekte hielten sich in etwa die Waage, sagte der für Deutschland zuständige Ratinganalyst Christian Bardorff am Dienstag. "Corona ist insgesamt bewältigbar für die Versicherungsunternehmen." Sie sparten sich in der Kfz-Sparte durch den geringeren Verkehr und weniger Unfälle während des ersten Lockdowns im Frühjahr rund zwei Milliarden Euro an Schadenzahlungen. Dem gegenüber stünden rund 1,5 Milliarden Euro, die sie für vom Staat erzwungene Schließungen von Hotels und Gaststätten ausgeben müssten, und eine halbe Milliarde an Anlageverlusten wegen des Abschwungs an den Märkten.

Der Trend werde sich während der Beschränkungen im November wiederholen, sagte Bardorff. Moody's sieht den Ausblick für die Schaden- und Unfallversicherer auch im nächsten Jahr stabil. Höhere Preise seien für Privatkunden nicht zu erwarten: "Es dürfte den Kfz-Versicherern schwerfallen, Preisanstiege zu begründen." Seit 2019 sei der Preisauftrieb ins Stocken geraten. In der Industrieversicherung stiegen die Prämien - getrieben von Preiserhöhungen der Rückversicherer - dagegen deutlich.

Für die deutschen Lebensversicherer ist die Corona-Pandemie unmittelbar keine Bedrohung - trotzdem stehen sie so stark unter Druck, dass die Ratingagentur ihnen für 2021 negative Aussichten attestiert. Vor allem die auf längere Sicht niedrigen Zinsen machen ihnen zu schaffen. Der unangefochtene Marktführer Allianz Leben ALVG.DE schafft vom kommenden Jahr an die 100-prozentige Beitragsgarantie ab. Bardorff sagte, er gehe davon aus, dass die Branche dem Beispiel folgen werde. "Man muss sich gut überlegen, welche Garantien man anbieten kann, wenn die Zinsen auf risikolose Anlagen negativ sind." Allein in diesem Jahr müssen die deutschen Versicherer die Zinszusatzreserven wohl um elf Milliarden Euro aufstocken, mit der sie die Garantien aus der Vergangenheit absichern.

Dazu kommen mögliche Veränderungen an den EU-Kapitalregeln von "Solvency II". Unter einer Verschärfung im Umgang mit den langfristigen Zinsannahmen könnten gerade die deutschen Lebensversicherer leiden, weil sie mehr langlaufende Anlagen im Bestand haben als die Konkurrenz. Bis zu einer Entscheidung könne es aber noch dauern, sagte Bardorff.

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