Mit einem MSCI World (DE:X010) ETF kann man auf Knopfdruck in den weltweiten Aktienmarkt investieren. Aber sollte man das auch?
Die Vorteile liegen auf der Hand. Denn eine so breite Streuung ist auf praktisch keinem anderen Weg zu erreichen.
Zudem sind mit einem MSCI World ETF nicht nur unternehmerische, sondern auch regionale Risiken gebannt. Wir wissen mittlerweile nur zu gut, wie schnell und unerwartet eine Region aus dem internationalen Handel ausscheiden kann.
Trotzdem kann es ebenfalls von Vorteil sein, gezielt in eine ausgewählte Region zu investieren. Denn wer Insider-Wissen hat, kann auch im Spiel um die Regionen einen Bonus abstauben.
Viele US-Aktien bringen nicht automatisch eine hohe Rendite Die Hackordnung in einem MSCI World ETF ist allseits bekannt. Mit einem Anteil von 66 % stellen US-Unternehmen den größten Teil der Aktien.
Dahinter folgt Japan mit einem Anteil von 6 % sowie Großbritannien und Kanada mit einem Anteil von jeweils rund 4 %.
Diese Verteilung kann man kritisieren. Trotzdem muss man anerkennen, dass viele US-Aktien in Qualität und Größe klar hervorstechen.
Das bedeutet allerdings nicht, dass der ein MSCI World ETF automatisch mehr Rendite bringt. Ein dynamisches Schwellenland könnte unter diesem Gesichtspunkt leicht die bessere Wahl sein.
MSCI World ETF: 0, Brasilien-ETF: 1 Beispiel Brasilien: Seit Anfang des Jahres steht der iShares MSCI Brazil UCITS ETF (DE:4BRZ) (WKN: A0RPWH) mit 35 % im Plus (Stand für diese und alle weiteren Zahlen: 28.03.2022).
Ein MSCI World ETF hat im selben Zeitraum weit weniger Spaß gemacht. Zwar ist ein Minus von 2,5 % sicher nicht tragisch. Doch der globale Weltindex hat im ersten Quartal 2022 eindeutig mit einer ausgedehnten Konsolidierung zu kämpfen.
Nicht so der brasilianische Aktienmarkt. Dort steppt der Bär. Und mit ihm all jene Investoren, die früh in den brasilianischen Aktienmarkt ausgewandert sind.
Was wir daraus lernen: Eine breite Streuung des Kapitals kostet Rendite. Nicht nur die Streuung auf mehrere Aktien. Natürlich auch die Streuung auf mehrere Regionen.
Der Markt belohnt jede Art von Insider-Wissen Dabei sollte es gerade in Deutschland viele Investoren geben, die sich international sehr gut auskennen. Hierzulande ist man so reisefreudig wie beinahe nirgendwo sonst.
Selbst junge Menschen haben oft schon den halben Planeten gesehen. Womöglich sogar mehrere Fremdsprachen gelernt und exotische Produkte in Aktion erlebt.
Mein Steckenpferd ist der japanische Markt. Dort bin ich mit meinem Insider-Wissen so manch anderem Investor ein gutes Stück voraus.
Kurzum: Es muss nicht immer ein MSCI World ETF sein. Es muss aber auch nicht immer gleich die riskante Einzelaktie sein.
Man kann auch gezielt in regionale ETFs auswandern. So oder so belohnt der Markt jede Art von Insider-Wissen.
Motley Fool Deutschland 2022