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Nach Shitstorm: Trade Republic rudert zurück - Handel mit GameStop & Co wieder möglich

Veröffentlicht am 29.01.2021, 09:15
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Investing.com - Trade Republic rudert nach einem Shitstorm auf Social-Media-Plattformen gegen den deutschen Neo-Broker zurück und lässt Kauforders für Aktien von GameStop Corp (NYSE:GME), AMC Entertainment Inc (NYSE:AMC) , BlackBerry Ltd (NYSE:BB), Nokia (HE:NOKIA) Corp (NYSE:NOK), Express Inc (NYSE:EXPR) sowie Bed Bath & Beyond Inc (NASDAQ:BBBY) wieder zu.

"UPDATE: Der Handel über unsere App ist wieder uneingeschränkt möglich und die Handelsbeschränkungen wurden ebenfalls aufgehoben", teilte Trade Republic per Tweet auf Twitter am Freitagmorgen mit.

In einer Mail an seine Kunden schob TradeRepublic noch eine kurze Entschuldigung nach:

"Wir entschuldigen uns ausdrücklich für die vorübergehende Einschränkung Deiner Freiheit im Handel."

Die Theorie, wonach der Broker eine Verbindung zu Hedgefonds unterhalten könnte, bestritt Trade Republic.

Um es klar zu sagen: Trade Republic wurde gegründet, um eine andere Bank zu sein, die von Menschen für Menschen gebaut ist. Trade Republic unterhält keine Beziehungen zu sogenannten Hedge Funds. Der Handel erfolgt über die Börse in Hamburg und wird öffentlich reguliert.

Markus Fugmann von der Börsenseite finanzmarktwelt erklärte in seinem heutigen Videoausblick mit dem Titel "Hedgefonds böse - ihr gut?" die möglichen Hintergründe, warum einige Broker den Handel mit Hype-Aktien wie GameStop oder AMC kurzzeitig limitieren mussten.

Am Donnerstagabend hatte Trade Republic eine E-Mail an seine Kunden verschickt, wonach diese Aktien von GameStop & Co über die Handelsplattform nicht mehr kaufen könnten. Zwar glaubt der Neo Broker eigenen Worten zufolge "an die Märkte und ihre Kraft sich selbst zu regeln", aber aufgrund von "heftigen, koordinierten Kursspekulationen" durch Kleinanleger, die dafür gesorgt haben, dass sich Werte wie GameStop seit Mitte Januar mehr als verachtzehnfacht haben, werde man zum angeblichen Schutz der Kunden "bis auf weiteres keine neuen Aufträge zum Kauf dieser Aktien" annehmen.

In der Folge brach ein gigantischer Shitstorm über das Berliner Startup herein. Die App-Bewertungen von TradeRepublic im Google (NASDAQ:GOOGL) Play-Store rauschten in den Keller. Inzwischen wird die App nur noch mit 1,1 von 5 Sternen bewertet. In Facebook (NASDAQ:FB) wird das Unternehmen mit 0 von 5 Sternen bewertet.

Claudio Kummerfeld, Autor bei finanzmarktwelt, kommentierte den Eingriff von Trade Republic in die Anlageentscheidung derer Kunden, wie folgt:

Mit so einer Argumentation stellt man das eigene Geschäftsmodell gleich komplett auf den Kopf. Die Aussagen klingen nach völliger Bevormundung und eher nach einer Ausflucht vor den wahren Gründen.

Auch Robinhood ermöglich wieder beschränkten Handel mit betroffenen Aktien

Der US-amerikanische Online-Broker Robinhood hatte gestern Abend mitgeteilt, dass er einige Handelsrestriktionen für Aktien wie GameStop und AMC Entertainment am Freitag wieder aufheben würde.

"Wir planen ab morgen begrenzte Käufe der Wertpapiere zu ermöglichen, werden aber die Situation weiterhin überwachen und können, falls nötig, erneut Anpassungen vornehmen“, teilte Robinhood in einer Erklärung mit.

Am Donnerstagnachmittag hatten Robinhood und andere Online-Broker den Handel mit den so genannten "Meme-Aktien" eingeschränkt und die Margen erhöht. Grund dafür war den Brokern zufolge u.a. die extreme Volatilität in diesen Namen. Kauforders waren nicht mehr möglich, zumindest für die Kleinanleger.

Dieses Vorgehen der Online-Broker, das an Bevormundung grenzt, sorgte auf Social Media Plattformen für einen Shitstorm gegen die Finanzdienstleister. Mindestens zwei bundesstaatliche Klagen wurden eingereicht, die die Wiederaufnahme des Handels mit Aktien von GameStop, BlackBerry, Nokia und AMC Entertainment forderten, wie Bloomberg berichtete.

Robinhood ist ein US-amerikanischer Broker, der sich auf die Fahne geschrieben hat, den Handel mit Wertpapieren in den USA zu demokratisieren. Gleichwohl leitet der Finanzdienstleister die Orders seiner Kunden für eine Gebühr an große institutionelle Player, wie etwa dem Hedgefonds Citadel, weiter. Pikant dabei ist, dass Citadel laut SEC-Filling zum dritten Quartal 2020 selbst auf Put-Optionen in Namen wie GameStop und AMC Entertainment sitzt.

Lesen Sie auch: GameStop, Naked, AMC nachbörslich gefragt: Robinhood erlaubt eingeschränkten Handel

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