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Nasdaq 100: Tech-Index vor Fed-Zinsentscheidung auf mühsamen Erholungspfad

Veröffentlicht am 15.06.2022, 18:43
© Reuters.
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Investing.com - Vor der in weniger als zwei Stunden anstehenden Zinsentscheidung der Fed kann sich der Tech-Index Nasdaq 100 etwas erholen. Voller Spannung blicken die Marktteilnehmer auf die Beschlüsse der US-Notenbank, die vor dem Dilemma steht, angesichts der steigenden Inflation die Zinsen zwar weiter anzuheben, aber auch nicht zu stark, damit die US-Wirtschaft nicht in eine Rezession stürzt. Für etwas Unterstützung im Vorfeld des Zinsentscheids sorgten ein leicht schwächerer US-Dollar und sinkende Anleiherenditen.

Der Auswahlindex Nasdaq 100, der bereits am Montag um 0,21 Prozent zulegte, gewann am Dienstag 1,93 Prozent auf 11.529,88 Punkte. Der marktbreitere S&P 500-Index, in dem sowohl Technologie- als auch Standardwerte enthalten sind, erholte sich um 1,10 Prozent auf 3.780 Zähler.

An der Nasdaq 100-Spitze zogen die Anteilsscheine des südamerikanischen E-Commerce-Spezialisten MercadoLibre (NASDAQ:MELI) um 7,84 Prozent an.

Gefragt waren auch die Aktien von Moderna (NASDAQ:MRNA) (+7,05 Prozent), Netflix (NASDAQ:NFLX) (+6,88 Prozent) und Constellation Energy (NASDAQ:CEG) (+6,32 Prozent).

Im Gegenzug gerieten die Papiere von Charter Communications (NASDAQ:CHTR) (-2,65 Prozent), NetEase (NASDAQ:NTES) (-2,13 Prozent) und American Electric Power (NASDAQ:AEP) (-1,07 Prozent) unter Druck.

Konjunkturdaten

In den USA trübte sich die Konsumlust der Amerikaner im Mai unerwartet ein. Die Einzelhandelsumsätze fielen im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent. Der Aprilwert wurde zudem um 0,2 Prozentpunkte auf 0,7 Prozent herabgesetzt. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet.

Etwas aufgehellt hat sich dagegen die Stimmung der Industrie im US-Bundesstaat New York. So erholte sich der Empire-State-Index von -11,60 im Mai auf -1,20 Punkte im Juni.

Unterdessen hat sich die Stimmung der Bauherren im Juni etwas abgekühlt. Der von der Bauherrenvereinigung NAHB ermittelte Immobilienmarktindex, der die Bedingungen für den Markt für Einfamilienhäuser misst, gab auf 67 Punkte ab, nach 69 im Vormonat.

Das Highlight des heutigen Tages ist aber die Zinsentscheidung der Fed. Sie sieht sich wachsenden Inflations- und Rezessionsrisiken ausgesetzt und steht heute Abend vor der schwierigen Entscheidung, die Zinsen entweder um 50 oder um 75 Basispunkte anzuheben. Am Markt gilt eine Erhöhung um einen halben Punkt als ausgemacht. Nach Bekanntwerden der höchsten Inflation seit 40 Jahren haben jedoch die Erwartungen zugenommen, dass die Federal Reserve ihren Leitzins auch um 75 Basispunkte anheben könnte. Banken wie Barclays (LON:BARC), Jefferies und Goldman Sachs (NYSE:GS) erwarten allesamt eine große Zinserhöhung.

Die Zinsentscheidung gemeinsam mit den Projektionen wird um 20 Uhr MEZ bekannt gegeben. Eine halbe Stunde später wird Fed-Chef Jerome Powell die Beschlüsse auf einer Pressekonferenz erläutern. Dabei liegt der Fokus der Investoren vor allem auf Aussagen zum zukünftigen Zinspfad.

"Fed-Chef Powell hat wiederholt betont, die Fed würde den Leitzins bei Bedarf deutlich über den neutralen Zinssatz anheben, um die Inflation einzudämmen. In den Fed-Funds-Futures zeichnet sich genau das für dieses Jahr ab“, so die Experten von DataTrek in einer täglichen Kundenotiz.

Vor der heutigen Sitzung schätzten die US-Notenbanker den neutralen Zins auf etwa 2,4 Prozent. Derzeit preisen die Märkte einen Leitzins von 4,75 bis 4,00 Prozent zum Jahresende ein. Aktuell liegt der Zinssatz in einer Spanne von 0,75 bis 1 Prozent.

Die Notenbanken in aller Welt sehen sich einem enormen Preisdruck ausgesetzt, der sich aus der Wiedereröffnung der Volkswirtschaften nach der Corona-Pandemie, den damit einhergehenden Lieferkettenproblemen, den staatlichen Konjunkturprogrammen und dem Krieg in der Ukraine speist. Letzterer hat nicht nur die Ölpreise, sondern auch die Preise für Weizen und Gerste in ungeahnte Höhen getrieben und damit die Verbraucherpreisinflation weiter angeheizt.

Technische Marken im Nasdaq 100

Relevante Widerstandsmarken im Nasdaq 100 befinden sich in Form der R2 bei 11.523,94 Punkten und der R3 bei 11.629,77 Punkten.

Unterstützungen, die neue Käufer in die technologielastige Computerbörse anlocken könnten, liegen bei 11.311,98 Punkten (Pivot) und 10.797,48 (200-Wochen-SMA).

Das Gesamturteil der von Investing.com analysierten technischen Indikatoren und gleitenden Durchschnitten auf täglicher Basis lautet Stand heute „Strong Sell“.

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