Die Aktie des Architektur- und Bausoftwarekonzerns Nemetschek (DE:NEKG) ist heute der absolute Topgewinner im TecDAX. Grund hierfür sind einmal mehr die vorgelegten Quartalszahlen. Diese sind nun zum wiederholten Male sehr gut ausgefallen – und das, obwohl sich Nemetschek weiterhin der Cloud eher verweigert.
Vorgelegte Quartalszahlen überzeugen weiterhin voll und ganz!
Doch schauen wir uns die vorgelegten Quartalszahlen zunächst einmal zusammen an. Wie die Gesellschaft heute bekanntgab, stieg der Konzernumsatz im zweiten Quartal währungsbereinigt um +21,2%. Als Wachstumstreiber erwiesen sich dabei zum wiederholten Male die wiederkehrenden Umsätze. Besonders positiv jedoch bewerteten Analysten und Anleger das Lizenzwachstum, das sich auf +21,4% beschleunigte.
Denn das heutige Lizenzwachstum ist die Basis für zukünftig überdurchschnittliche Wachstumsraten. Zum einen durch das daran anknüpfende Service- und Wartungsgeschäft, aber auch weil einmal gewonnene Kunden nur im Notfall auf andere Software ausweichen (können). Neben dem überzeugenden Umsatzwachstum wusste auch das Ergebniswachstum zu überzeugen. So stieg das Ergebnis je Aktie nämlich überproportional um +34,2% auf 0,47 Euro.
Aktie fundamental teuer, aber Qualität hat ihren Preis
Obwohl die Quartalszahlen damit zum wiederholten Male wirklich außerordentlich gut ausgefallen sind, ist die Aktie mit einem KGV 2018e von ca. 58 fundamental kein Schnäppchen mehr. Allerdings gilt auch an der Börse der alte Spruch, dass Qualität eben ihren Preis hat. Dies gilt bei Nemetschek insofern sogar im Besonderen, weil sich das Unternehmen bekanntlich ein Quasi-Monopol in einer sehr einträglichen Nische aufgebaut hat.
Daran sieht man mal wieder schön, was für kleine und mittlere Unternehmen alles möglich ist, gerade auch weil hier die Kartellämter oftmals nicht so genau hinschauen. Nur deshalb nämlich wurde seinerzeit die strategisch sinnvolle Übernahme des Konkurrenten GraphiSoft durchgewunken. Da aktuell – bis auf RIB Software, aber die auch nur zum Teil – noch immer kein ernsthafter Wettbewerber in Sicht ist, dürfte die Party für die Aktie und somit auch die Anteilseigner noch lange nicht zu Ende gehen. Rücksetzer bleiben hier daher m.E. kaufenswert. „Buy the f*ckin‘ dip“, wie die Amerikaner es formulieren würden.
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Ein Beitrag von Sascha Huber.