Moskau (Reuters) - Der Investmentfonds Onexim des russischen Milliardärs Michail Prochorow dementiert einen Bericht über eine Trennung von allen Beteiligungen in Russland.
"Eine solche Entscheidung ist nicht getroffen worden", erklärte Onexim am Montag in einer Stellungnahme. Die Holdingsgesellschaft wies damit einen Bericht der Zeitung "Wedomosti" zurück. Diese schrieb unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen, dass Onexim alle Unternehmensbeteiligungen abstoßen werde, nachdem die zur Gruppe gehörenden Medien kritisch über das Umfeld von Präsident Wladimir Putin berichtet hatten.
Putins Sprecher Dmitri Peskow nannte die Vermutung "kompletten Unsinn". Onexim teilte mit: "Unsere Beteiligungen sind immer im Zustand des Übergangs und wir sind immer im Verhandlungsprozess über Verkäufe und Zukäufe. Es wäre nicht richtig, daraus den Schluss zu ziehen, dass wir alle unsere russischen Beteiligungen verkaufen."
Russische Ermittler hatten im April die Onexim-Büroräume durchsucht. Aus Regierungskreisen verlautete, Hintergrund der Razzia sei eine Steuerprüfung gewesen. Zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten damals der Nachrichtenagentur Reuters, es bestehe ein Zusammenhang zu Enthüllungen von Prochorows Zeitung "RBC". Das Blatt berichtete unter anderem über die "Panama Papers", in denen Vertraute Putins in Verbindung mit Briefkastenfirmen in Steueroasen gebracht wurden. Die russische Präsidialverwaltung wies die Angaben als "vollkommen unpassend" zurück.
Onexim managt für Prochorow unter anderem Anteile am Aluminiumkonzern Rusal, an der Bergbaufirma Uralkali und dem Energieunternehmen Quadra. Dem Forbes-Magazin zufolge verfügt Prochorow über Vermögenswerte von rund acht Milliarden Dollar.