Wien/Frankfurt, 20. Jan (Reuters) - Österreich ist zuversichtlich, dass die Gläubiger der Abwicklungsbank Heta HAABI.UL das Rückkaufangebot für ihre Anleihen annehmen werden. "Die Rückmeldungen, die ich jetzt aktuell seit der Früh bekomme, sind alle positiv", sagte der österreichische Finanzminister Hans Jörg Schelling am Mittwoch in Wien. Dabei handle es sich um Reaktionen von einzelnen Betroffenen, Medien, aber auch von Gläubigern. Gläubiger-Vertreter wollten sich zu der Offerte zunächst nicht äußern. Es sei jedoch zu erwarten, dass viele das Angebot ablehnen, sagten mehrere Gläubigervertreter der Nachrichtenagentur Reuters.
Gläubiger, die nach eigenen Angaben Forderungen von gut fünf Milliarden Euro vertreten, haben ihre Kräfte gebündelt und im Dezember angekündigt, auf eine vollständige Rückzahlung der Anleihen zu pochen ID:nL8N1452FO . "An der Position hat sich nichts geändert", sagte eine mit Vorgang vertraute Person. Zu der Gruppe gehören unter anderem die Commerzbank CBKG.DE , die HSH Nordbank HSH.UL und die Allianz ALVG.DE -Tochter Pimco. Die Gläubiger haben eine Sperrminorität und könnten den Rückkauf von Anleihen blockieren. Er kann nämlich nur stattfinden, wenn zwei Drittel der Gläubiger zustimmen.
Um sich von den milliardenschweren Haftungen zu befreien, bietet Kärnten den Inhabern vorrangiger Heta-Anleihen beim Rückkauf eine Quote von 75 Prozent an. Die Besitzer nachrangiger Schuldtitel sollen 30 Prozent erhalten. Weitere Details sollen am Donnerstag veröffentlicht werden. Dann sei auch mit einer Stellungnahme der Gläubiger-Gruppen zu rechnen, heißt es im Umfeld der betroffenen Banken.
Der österreichische Finanzminister Schelling erklärte, der Vorschlag Kärntens sei ein "äußerst attraktives Angebot", zumal es über den aktuellen Marktpreisen der Bonds liege. Zudem müsse allen Gläubigern klar sein, was die Alternative sei. "In einem allfälligen Konkursfall" würden sie "deutlich weniger bekommen", sagte Schelling. Die Inhaber von Nachranganleihen würden bei einer Insolvenz beispielsweise etwa ein Drittel dessen kriegen, was ihnen Kärnten nun anbiete.