ATHEN (dpa-AFX) - Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat sich besorgt über den Zustand der EU geäußert. Derzeit wirkten starke Fliehkräfte in der Europäischen Union, sagte Steinmeier der Athener Zeitung "Ta Nea" am Montag. "Die Finanzkrise haben wir noch längst nicht überwunden, dazu kommen das anstehende Referendum in Großbritannien und der ungebremste Zustrom hunderttausender Menschen nach Europa", sagte der SPD-Politiker dem Athener Traditionsblatt der politischen Mitte. "Natürlich mache ich mir angesichts dieser Dreifachkrise Sorgen", fügte er hinzu.
Dass Griechenland durch den Zustrom von Flüchtlingen zusätzlich belastet sei, verstünden die Deutschen besonders gut, so Steinmeier. "Wir (Deutschland) gehören ja zu den Hauptaufnahmeländern. Im Rahmen der Verhandlungen mit der Türkei wird auch darüber gesprochen werden müssen, dass auf europäischer Ebene zusätzliche Hilfe für Griechenland bereitgestellt wird." Gleichzeitig aber sei das Ziel nach wie vor, dass es in Griechenland wieder wirtschaftliches Wachstum und damit auch mehr Beschäftigung gebe. Deshalb sei es "dringend notwendig", dass Athen an seinem Reformkurs festhalte, bekräftige Steinmeier.