Das Ölzeitalter könnte sich langsam dem Ende zuneigen. Dies sagen nicht Analysten, sondern die produzierenden Firmen wie BP (LON:BP) (WKN: 850517) selber. Viele der Konzerne satteln deshalb langsam auf andere Bereiche wie Wasserstoff oder Erneuerbare-Energie-Projekte um. Anfangs nur zögerlich, doch nun planen sie bereits erhebliche Investitionen.
Weltweit rufen viele Länder Wasserstoff-Initiativen ins Leben und investieren kräftig in die entsprechende Infrastruktur. Besonders wenn wirtschaftlich führende Nationen vorangehen, kommt der Bereich noch schneller in Schwung. So steuert die amerikanische Energieindustrie ebenfalls langsam um. Sie geht davon aus, dass Wasserstoff bis 2050 etwa 14 % des heimischen Energiebedarfs decken könnte.
Bis 2030 strebt der Wasserstoff-Sektor bereits einen Jahresumsatz von 140 Mrd. US-Dollar an und möchte 700.000 Stellen schaffen. Bis 2050 sind 750 Mrd. US-Dollar Jahresumsatz und 3,4 Mio. neue Jobs möglich. Dies zeigt wiederum, dass wir keine Angst vor Veränderungen haben müssen, wenn Branchen sich verändern und infolgedessen Stellen abgebaut werden. Gleichzeitig könnte so Amerikas Treibhausgas- und Stickoxid-Ausstoß bis 2050 um 16 beziehungsweise 36 % sinken.
1. Plug Power schaut in eine breite Zukunft Werte wie die amerikanische Plug Power Inc (NASDAQ:PLUG) (WKN: A1JA81)-Aktie profitieren von diesen Entwicklungen, auch wenn sie mit Vorsicht zu genießen sind und zwischenzeitlich stark einbrechen könnten.
Zuletzt verkündete Plug Power den Bau von fünf neuen Wasserstoff-Tankstellen in Nordamerika, die täglich etwa 100 Tonnen Wasserstoff, erzeugt aus Wind-, Sonnen- und Wasserkraftenergie, abgeben werden. Zudem plant das Unternehmen bis Juli 2021 die Fertigstellung einer neue Protonen-Austausch-Membran-Fabrik.
„Wir konzentrieren uns auf die Beschleunigung des Übergangs von kohlenstoffarmen zu kohlenstofffreien Wasserstofflösungen. Der Bedarf an flüssigem Wasserstoff aus verschiedenen Sektoren kann bis 2030 mehr als 1.000 Tonnen pro Tag erreichen, und grüner Wasserstoff deckt diesen Bedarf“, so Plug Powers CEO Andy Marsh.
Das Unternehmen geht weiterhin davon aus, dass mit seinen Brennstoffzellen betriebene Gabelstapler leistungsfähiger sind als vergleichbare Elektromodelle. Dazu hat es jetzt eine App namens „Forklift Faceoff“ ins Leben gerufen, die sich interessierte Kunden herunterladen können.
2. FuelCell Energy schließt Kapitalerhöhung ab Viele Unternehmen des Wasserstoff-Sektors sind noch sehr jung und erwirtschaften keine Gewinne. Deshalb werden sie im Laufe der Zeit immer wieder Kapitalerhöhungen durchführen oder sie finden einen strategischen Investor, wie es beispielsweise Ballard Power Systems Inc (NASDAQ:BLDP) (WKN: A0RENB) gelungen ist.
FuelCell Energy Inc (NASDAQ:FCEL) (WKN: A2PKHA) hat zuletzt eine Kapitalerhöhung durchgeführt und dabei 177 Mio. US-Dollar eingenommen. Damit möchte die Firma in Südkorea und Asien die Verkäufe sowie neue Produkte vorantreiben. Zudem stärkt sie so ihre Bilanz.
3. Shell (DE:RDSa) setzt auf Wasserstoff Einer der größten Ölkonzerne der Welt wird sein Deutschland-Geschäft in Richtung Wasserstoff umbauen. Dies kündigte Shell (WKN: A0D94M) zuletzt an. Grund ist unter anderem der politische Druck, zukünftig den CO2-Ausstoß deutlich zu reduzieren.
Shell wird deshalb die Elektrolyse-Kapazität in seiner Rheinland Raffinerie verzehnfachen und möchte so zu einem führenden Anbieter für grünen Wasserstoff für Industrie- und Transportkunden werden. Zudem will sich der Konzern an Offshore-Wind- und kombinierten Offshore-Wind-/Wasserstoff-Projekten beteiligen.
Shell investiert aber nicht nur in Deutschland, sondern weltweit in ähnliche Projekte. Ziel ist, den eigenen CO2-Ausstoß bis 2050 um 65 % zu senken. So beteiligt sich der Konzern in den Niederlanden an Europas größtem Windpark zur Wasserstoff-Produktion sowie dem Aufbau von -Tankstellen und -Lagern. Zudem ist er in Kalifornien am Bau von 36 neuen H2-Tankstellen beteiligt.
Christof Welzel besitzt Plug Power-Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2020