Von Michael Elkins
Investing.com - Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet am Mittwoch in einem Exklusivbericht, dass Rivian Automotive (NASDAQ:RIVN) 6 % seiner Belegschaft entlassen will, um die Kosten zu senken. Der amerikanische Elektroautohersteller, der bereits mit sinkenden Barmittelreserven und einem schwachen wirtschaftlichen Umfeld zu kämpfen hat, stellt sich nun auf einen möglicherweise branchenweiten Preiskampf ein.
Der Preisverfall bei Elektrofahrzeugen wurde durch die jüngsten Preissenkungen von Tesla mit seinem CEO Elon Musk und Ford Motor ausgelöst. Die Preissenkungen von Tesla (NASDAQ:TSLA) und Ford Motor (NYSE:F) werden Neueinsteiger in den Elektrofahrzeugmarkt wie Rivian, Lucid Group (NASDAQ:LCID) und das britische Startup-Unternehmen Arrival (NASDAQ:ARVL) hart treffen.
Rivian konzentriert seine Ressourcen darauf, die Fahrzeugproduktion hochzufahren und endlich rentabel zu werden, schrieb CEO R. J. Scaringe am Mittwoch in einer E-Mail an die Mitarbeiter, in der er den Stellenabbau ankündigte.
Trotz eines erfolgreichen Börsengangs im November 2021 sind die Aktien von Rivian seit ihrem Höchststand in diesem Monat bis zum Schlusskurs am Dienstag um fast 90 % gefallen.
„Wir müssen unsere Ressourcen auf das Hochfahren der Produktion und unseren Weg zur Profitabilität konzentrieren“, schrieb er weiter. Zugleich entschuldigte sich der CEO bei seinen Mitarbeitern für den angekündigten Stellenabbau.
Das im kalifornischen Irvine ansässige Unternehmen, das rund 14.000 Mitarbeiter beschäftigt, wird sich von etwa 840 Mitarbeitern trennen, ohne dass die Produktion in seinem Werk in Normal im US-Bundesstaat Illinois davon beeinträchtigt wird.
Um die Kosten noch weiter zu senken, hat Rivian Ende letzten Jahres die Pläne für den Bau von Lieferwagen in Europa mit Mercedes (ETR:MBGn) aufgegeben. Zuvor hatte Rivian die geplante Einführung eines kleineren R2-Fahrzeugs um ein Jahr auf 2026 verschoben.
Im vergangenen Juli entließ Rivian im Rahmen einer umfassenden Umstrukturierung Mitarbeiter und setzte einige Programme aus. Zum 30. September 2022 verfügte der Automobilhersteller nach eigenen Angaben über 13,27 Mrd. USD an liquiden Mitteln, gegenüber über 18 Mrd. USD ein Jahr zuvor.
Die Aktien von RIVN sind am Mittwoch im US-Handel um 1,6 % gestiegen.