ProSiebenSat.1 muss Abfuhr verdauen: Nachdem der Unterföhringer Medienkonzern in den letzten Monaten immer wieder den Konkurrenten RTL aufgefordert hatte, bei einem gemeinsamen großen deutschen Streamingprojekt mitzuwirken, will dieser nun offenbar eigene Wege gehen. Dies teilte die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch mit.
RTL will eigene Plattform forcieren
Demnach werde RTL seine eigene Videoplattform nicht nur für Deutschland, sondern auch für Frankreich und die Niederlande forcieren. Zudem werde der europäische Medienkonzern verstärkt in eigenen Content investieren. Zur RTL Group (BR:AUDKt) gehören neben dem gleichnamigen deutschen Privatsender RTL auch VOX oder n-tv sowie französische, belgische, niederländische, spanische, ungarische, luxemburgische und kroatische Sendeanstalten.
Wie es nun hieß, will die Mediengruppe als Plattformbetreiber künftig die Zusammenarbeit ihrer Sender mit der konzerneigenen Produktionstochter „Fremantle“ stärken. Sowohl kostenpflichtige als auch werbefinanzierte Online-Videoinhalte sowie Eigenproduktionen zählen demnach bereits zu den Wachstumsbeschleunigern der Gruppe.
Details sollen am 14. März veröffentlicht werden
„Mit der rasanten Veränderung des Konsumentenverhaltens und dem Aufstieg globaler Technologie-Giganten hat sich unsere Videobranche von einem lokalen zu einem globalen Wettbewerbsumfeld bewegt“, betonte RTL-Chef Bert Habets. „Wir haben das strategische Ziel, örtliche Online-Video-Champions in den Märkten aufzubauen, in denen wir starke Sendergruppen haben.“ Einen zeitlichen Ablauf für die Zusammenführung der Videoaktivitäten, darunter das deutsche TV Now, werde man im nächsten Jahr ausarbeiten und umsetzen, so Habets weiter. Details sollen im Rahmen der Bilanzvorlage am 14. März veröffentlicht werden.
Abfuhr für ProSiebenSat.1
Mit der nun angekündigten Offensive tritt RTL in direkte Konkurrenz zum Rivalen ProSiebenSat.1, der zuvor sämtliche deutsche Fernsehsender, darunter auch RTL, zum Mitwirken an einer starken deutschen Plattform aufgerufen hatte. ProSiebenSat.1 hatte gemeinsam mit dem US-Fernsehkonzern Discovery die Plattform 7TV ins Leben gerufen. Neben den Inhalten der beiden Kooperationspartner sind auf 7TV bereits kleinere TV-Anbieter wie Constantin Medien (Sport1) oder Axel Springer (DE:SPRGn) (N24 Doku, Welt) vertreten. Auch das ZDF stellte eine Partnerschaft mit ProSiebenSat.1 in Aussicht.
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Ein Beitrag von Marco Schnepf.