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ROUNDUP 2: Airbus Group legt Gewinnsprung hin - Hoffnungsträger A350 belastet

Veröffentlicht am 26.02.2014, 14:22

(neu: Aussagen aus Pressekonferenz, Eurofighter-Zukunft, Aktienkurs)

TOULOUSE (dpa-AFX) - Licht und Schatten bei der neuen Airbus Group (ETR:AIR) (PSE:AIR): Lukrative Flugzeugverkäufe bescherten dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern deutlich mehr Gewinn. Doch höhere Kosten für den neuen Langstreckenjet A350 und der teure Umbau des Rüstungsgeschäfts bremsten den Höhenflug, wie der europäische Boeing-Rivale am Mittwoch in Toulouse mitteilte. Der erste Airbus A350 soll vor Jahresende wie geplant bei der arabischen Fluglinie Qatar Airways in Dienst gehen - und dies möglichst ohne weitere kostspielige Überraschungen.

An den Aktienmärkten fielen die Reaktionen gemischt aus. Die Sonderbelastungen herausgerechnet, sei das Geschäft gut gelaufen, urteilte Analyst Markus Turnwald von der DZ Bank. Die Mehrkosten für die A350 hatten die meisten Experten so aber nicht erwartet. Die Airbus-Aktie pendelte am Mittwoch unentschlossen zwischen Gewinn- und Verlustzone. Am frühen Nachmittag lag sie an der Pariser Börse wieder mit 1,75 Prozent im Plus bei 54,04 Euro.

VERKEHRSFLIEGER TREIBEN GEWINN AN

Ihren jüngsten Gewinnsprung verdankte die Airbus Group, die bis zum Jahreswechsel unter dem Namen EADS aufgetreten war, dem guten Geschäft ihrer Verkehrsflugzeugsparte. Der Konzernumsatz legte um 5 Prozent auf 59,3 Milliarden Euro zu. Der Überschuss sprang um 22 Prozent auf fast 1,5 Milliarden Euro - auch dank deutlicher Verbesserungen im Rüstungsgeschäft. Die Dividende soll um ein Viertel auf 75 Cent je Aktie steigen.

Dem Aufschwung standen allerdings hohe Sonderbelastungen gegenüber. Alleine 434 Millionen Euro entfielen auf den Hoffnungsträger A350, weil Airbus die Kosten für den Jet nach oben korrigieren musste. Der Langstreckenjet, der zum Großteil aus leichten Kohlenfaser-Verbundstoffen besteht, steht nach mehr als 1000 Flugstunden vor der Zulassung durch die Behörden. Damit befinde sich das A350-Programm in seiner 'kritischsten Phase' sagte Enders und wollte weitere überraschende Mehrkosten in diesem Jahr ausdrücklich nicht ausschließen. Mit der A350 tritt Airbus gegen Boeings (ETR:BCO) (NYS:BA) langjährigen Kassenschlager 777 sowie den neueren Hightech-Flieger 787 'Dreamliner' an.

KÜNFTIG MEHR MITTELSTRECKENJETS

Unterdessen reagiert Airbus auf die Auftragsflut für den Mittelstreckenjet A320 und dessen modernisierte Neuauflage A320neo. Statt derzeit 42 Maschinen sollen ab dem zweiten Quartal 2016 monatlich 46 Exemplare der Flugzeugfamilie fertig werden. Aktuell hat Airbus Bestellungen für mehr als 4200 Maschinen dieser Klasse in den Büchern stehen. Im laufenden Jahr konzentriert sich der Konzern allerdings auf die A350 - und den eingeleiteten Konzernumbau.

Insgesamt sollen die Auslieferungen etwa auf dem Niveau des Vorjahres verharren, als 626 neue Verkehrsflieger die Werkshallen verließen. Auch beim Umsatz erwartet Enders keine Steigerung. Allerdings soll die operative Umsatzrendite von zuletzt 6,0 Prozent bis zum kommenden Jahr auf 7 bis 8 Prozent klettern. Unvorhergesehene Sonderbelastungen und die Kosten für den Konzernumbau sind dabei nicht berücksichtigt.

TEUER UMBAU

Im abgelaufenen Jahr schlug die geplante Umstrukturierung mit knapp 300 Millionen Euro zu Buche. Insgesamt streicht Airbus Group bis zum Jahr 2016 rund 5800 Arbeitsplätze, davon 2600 in Deutschland. Der größte Teil betrifft den Geschäftsbereich Airbus Defence & Space, der durch die Bündelung der bisherigen Sparten Cassidian (Verteidigung) und Astrium (Raumfahrt) entsteht.

Mit den Kürzungen reagiert die Konzernspitze auf die wegbrechenden Rüstungsaufträge. Enders stellt sich zudem bereits auf das Ende der Eurofighter-Produktion ein. Schon jetzt reichen die Bestellungen für den Kampfjet nur noch bis ins Jahr 2017. Enders hofft zwar weiter auf Aufträge aus Ländern außerhalb der EU, zeigte sich jedoch 'nicht optimistisch'. Zuletzt hatten sich Südkorea und andere Staaten für die Flieger der Konkurrenz entschieden. Zudem will Deutschland die einst vorgesehene letzte Eurofighter-Tranche über 37 Kampfjets nicht abnehmen. Dem Vernehmen nach will der Konzern in diesem Fall eine hohe dreistellige Millionen-Euro-Summe als Entschädigung einfordern.ja

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