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ROUNDUP 2: ArcelorMittal senkt wegen schwacher Nachfrage Prognose

Veröffentlicht am 01.08.2013, 13:38
Aktualisiert 01.08.2013, 13:40
(neu: Zitat Finanzchef, Ratingagenturen, ThyssenKrupp-Werk Alabama)

LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der weltgrößte Stahlhersteller ArcelorMittal wartet weiter auf die Trendwende. Angesichts einer schwachen Nachfrage in den USA und Europa musste das Unternehmen am Donnerstag seine Prognose senken. Der Vorstand erwartet in diesem Jahr nun nur noch einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von gut 6,5 Milliarden US-Dollar (4,9 Mrd Euro). Bislang wollte das Unternehmen den Vorjahreswert von 7,1 Milliarden Dollar übertreffen.

Die Hoffnung auf Besserung wollte der Konzern aber noch nicht ganz aufgeben. 'Auch wenn wir unsere Prognose angepasst haben, erwarten wir im zweiten Halbjahr eine deutliche Verbesserung im Vergleich zur zweiten Hälfte von 2012, die unserer Meinung nach den Tiefpunkt im aktuellen Zyklus bildete', sagte Vorstandschef Lakshmi Mittal. 'Wir sehen den Anfang eines langsamen Umschwungs', ergänzte Finanzchef Aditya Mittal. 'Wir bleiben aber vorsichtig.'

VERLUST IM QUARTAL

ArcelorMittal-Aktien verloren bis zum frühen Nachmittag gut 2,5 Prozent an Wert. Davon ließen sich deutsche Stahlwerte nicht anstecken. ThyssenKrupp zogen gut 2,5 Prozent an, Salzgitter gut 0,5 Prozent.

ArcelorMittal sprach von einem schwierigen Umfeld im ersten Halbjahr. Angesichts der schwachen Nachfrage und der niedrigen Preise schrieb das Unternehmen unter dem Strich erneut rote Zahlen. Der Fehlbetrag belief sich auf 780 Millionen US-Dollar (587 Mio Euro). Dazu trugen neben der schwachen operativen Entwicklung vor allem in Europa auch die Kosten für die Schließung von Stahlwerken und Währungseffekte bei. Ein Jahr zuvor hatte der Konzern noch gut eine Milliarde Dollar verdient.

ÜBERKAPAZITÄTEN IN EUROPA

Der Umsatz sackte im Zeitraum April bis Juni um gut 10 Prozent auf 20,2 Milliarden Dollar ab. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging um ein Drittel auf 1,7 Milliarden Dollar zurück. Das lag im Rahmen der Erwartungen.

Während ArcelorMittal sich in seinem Flachstahlgeschäft in Nordamerika operativ im zweiten Quartal trotz Rückgängen noch in der Gewinnzone halten konnte, schrieb der Konzern im europäischen Segment erneut einen Verlust. Die Branche kämpft besonders mit der Wirtschaftskrise in Südeuropa und der schwachen Autokonjunktur. Hohe Überkapazitäten drücken auf die Preise und lassen die Konzerne kaum profitabel produzieren.

SCHULDENABBAU KOMMT VORAN

Viele Beobachter sehen insbesondere Marktführer ArcelorMittal in der Pflicht, Anlagen stillzulegen. Zumindest vier Hochöfen im belgischen Lüttich und im französischen Florange sollen nun dauerhaft abgeschaltet werden. Die Kosten dafür belasteten im zweiten Quartal die Ergebnisse. Zudem machen die gesunkenen Rohstoffpreise ArcelorMittal zu schaffen. Der Konzern hatte in den vergangenen Jahren stark in eine eigene Förderung investiert. Nun sackt der Gewinn der Sparte ab.

Fortschritte machte der Konzern erneut beim Schuldenabbau. Die Nettoverbindlichkeiten lagen dank des harten Sparkurses und der Trennung von Randgeschäften Ende Juni noch bei 16,2 Milliarden Dollar. Das sind knapp 2 Milliarden weniger als drei Monate zuvor. Zu Jahresbeginn hatte der Konzern über eine Kapitalerhöhung 4 Milliarden Dollar eingesammelt. Damit will der Vorstand den bei allen drei Ratingagenturen verlorenen Investmentstatus zurückgewinnen.

KEIN KOMMENTAR ZUR THYSSENKRUPP-WERK

Allerdings rechnet das Management damit, dass die Schulden in der zweiten Jahreshälfte aufgrund der Dividendenausschüttung, leicht höherer Investitionen und dem Aufbau von Vorräten wieder auf 17 Milliarden Dollar steigen werden. Mittelfristig hat sich der Konzern eine Nettoverschuldung von 15 Milliarden Dollar zum Ziel gesetzt.

Ob der Konzern weiter über das zum Verkauf stehende Stahlwerk von ThyssenKrupp im US-Bundesstaat Alabama verhandelt, ließ Finanzchef Aditya Mittal offen. Er könne nichts zum Stand der Gespräche sagen. ArcelorMittal hatte öffentlich Interesse an der Anlage bekundet./enl/mmb/

stk

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