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ROUNDUP 2: Continental tritt wegen schwacher Reifenmärkte auf die Bremse

Veröffentlicht am 01.08.2013, 13:23
Aktualisiert 01.08.2013, 13:24
(neu: Details zu Reifengeschäft)

HANNOVER (dpa-AFX) - Eine unerwartet lange Durststrecke auf Europas Reifenmärkten macht dem Autozulieferer Continental zu schaffen. Speziell für das Pkw-Ersatzreifengeschäft sehen die Niedersachsen schwarz und rechnen mit einer deutlich langsameren Erholung. Daher ist das Management nun auch beim Umsatzziel vorsichtiger. An der Börse kamen die Neuigkeiten nicht gut an: Conti-Papiere verloren bis zum Mittag mehr als ein Prozent.

Insgesamt werde der europäische Markt dieses Jahr nur um maximal ein Prozent wachsen, hieß es am Donnerstag im Geschäftsbericht. Zuvor hatte der Konzern drei Prozent erwartet. In den ersten sechs Monaten sei der Markt bereits um vier Prozent geschrumpft, betonte Finanzchef Wolfgang Schäfer.

DELLE IN EUROPAS REIFENGESCHÄFT WIEGT SCHWER

Mit einem guten Drittel Umsatzanteil ist die Reifensparte eine ganz entscheidende Stütze bei Conti. Innerhalb dieser Division entfielen vergangenes Jahr 71 Prozent auf das Ersatzgeschäft, bei dem private Kunden und Dienstwagenflotten neue Reifen kaufen. Nur 29 Prozent machte das Erstausrüstergeschäft mit den Autobauern aus.

Dennoch steht Conti im Großen und Ganzen zu den Jahreszielen von 34 Milliarden Euro Umsatz und einer bereinigten EBIT-Marge von über 10 Prozent. Allerdings traut sich der Konzern bei den Erlösen nur noch 'rund' statt 'mehr als' 34 Milliarden zu. Dabei setzt das Management auf einen Schlussspurt zum Jahresende. Denn für das laufende dritte Quartal dämpfte es die Erwartungen: Zwar werde der Umsatz zum Vorjahreszeitraum (gut 8,1 Milliarden Euro) steigen - aber voraussichtlich nicht viel höher liegen als im zweiten Quartal. Damit müsste Conti in den letzten drei Monaten 2013 fast 8,9 Milliarden Euro Umsatz zusammenbekommen - also deutlich mehr als ein Jahr zuvor.

ZWEITES QUARTAL ERFOLGREICH

Zwischen April und Ende Juni dieses Jahres waren die Erlöse um gut 4 Prozent auf 8,54 Milliarden Euro geklettert. Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) legte leicht auf 980,7 Millionen Euro zu. Damit lag die bereinigte EBIT-Marge bei 11,5 Prozent nach 11,8 Prozent ein Jahr zuvor. Unter dem Strich blieben 700 Millionen Euro Gewinn - ein sattes Plus von einem Drittel, das allerdings auch durch günstige Steuereffekte zustande kam.

Conti-Chef Elmar Degenhart erklärte: 'Nach einem schwierigen Start in das laufende Jahr ist das zweite Quartal insbesondere in Europa wie erwartet besser verlaufen. Allerdings kann dies nicht als Trendwende gesehen werden.' Denn die Lage auf dem Heimatkontinent bleibe instabil. Zusätzlich dürfte sich das Wachstum in Asien und Nordamerika im dritten Quartal abschwächen.

NATURGESETZ DER REIFENBRANCHE

Nach einem durchwachsenen Jahresauftakt mit Rückgängen bei Umsatz und Gewinn hatte der Konzern frühzeitig auf eine Erholung der Reifenmärkte gesetzt, die das zweite Quartal ankurbeln sollten. Die erwarteten Nachholeffekte nach dem langen Winter hätten auch eingesetzt, betonte Finanzchef Schäfer. Allerdings kommt der Markt nicht so sehr in Schwung, wie die Niedersachsen das nach der außergewöhnlich langen Flaute von rund anderthalb Jahren erwartet hatten. Schäfer setzt aber weiterhin auf eine Art Naturgesetz der Reifenbranche: Irgendwann müssten Autofahrer ihre abgefahrenen Reifen schließlich austauschen und die Nachfrage ankurbeln.

Bei den Nutzfahrzeugen sei das bereits der Fall: Das Ersatzreifengeschäft für Lastwagen habe im ersten Halbjahr schon deutlich zugelegt - mache aber nur rund ein Fünftel des Geschäftsfelds aus. Rückenwind gibt es immerhin durch niedrigere Rohstoffkosten. Weil durch die Reifenflaute die Nachfrage nach Kautschuk im Keller sei, rechnet Conti in diesem Jahr mit niedrigeren Preisen und rund 300 Millionen Euro weniger Kosten./mmb/loh/stb/stk

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