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ROUNDUP 2: Eon will trotz düsterer Aussichten weiter investieren

Veröffentlicht am 12.03.2014, 12:55
Aktualisiert 12.03.2014, 13:15

(Neu: Aussagen von Konzernchef Teyssen zu Investitionen, Ausland)

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Bei dem unter der Energiewende leidenden Strom- und Gasversorger Eon (ETR:EOAN) geht es weiter abwärts: Nach einem Gewinneinbruch im abgelaufenen Jahr rechnet das Unternehmen für 2014 mit weiteren Rückgängen. Um ein weiteres Drittel könnte der Gewinn absacken, warnte der Eon Vorstand am Mittwoch in Düsseldorf. Dabei ging es schon im letzten Jahr um fast die Hälfte nach unten. Eine Last sind weiterhin die wegbrechenden Erlöse aus fossilen Kraftwerken, zudem fehlen Gewinne aus verkauften Unternehmensteilen. Investieren will der Konzern aber weiterhin.

Zwar sollen die Investitionen in diesem und in den kommenden Jahren zurückgefahren werden, aber der Ausbau von Wachstumsgeschäften - vor allem erneuerbare und dezentrale Energielösungen - soll bei Eon künftig einen Schwerpunkt bilden. 'Nicht zu investieren ist für uns keine Option', sagte Teyssen. In den weiteren Aufbau neuer Geschäfte - Brasilien und die Türkei - investiere Eon 'vorsichtig und mit Augenmaß, Risiken halten wir sehr begrenzt.' Im Vergleich zu Eon hat Konkurrent RWE seine Investitionen angesichts der angespannten Lage quasi auf Instandhaltungsniveau zurückgeschraubt.

KEIN NEUES GELD IN RICHTUNG TÜRKEI UND BRASILIEN

Während bei Eon in diesem Jahr noch knapp 5 Milliarden Euro Investititionen vorgemerkt sind, sollen es in den kommenden zwei Jahren nur noch etwas mehr als 4 Milliarden Euro sein. 1,3 Milliarden Euro gehen in die erneuerbaren Energien. In die Türkei und nach Brasilien, zuletzt große Investitionsbrocken, fließt vorerst kein neues Geld. In Brasilien war die Batista-Gruppe, an der Eon beteiligt ist, in wirtschaftliche Turbulenzen geraten.

In Russland steckt Eon 500 Millionen Euro in Kraftwerksneubauten. Trotz der Krise auf der Krim gebe es keine Auswirkungen auf das Russlandgeschäft. Das macht bei Eon immerhin mehr als zehn Prozent am operativen Ergebnis aus.

An der Börse drehten Eon-Aktien nach anfänglichen Kursgewinnen ins Minus. Mit 0,60 Prozent auf 13,34 Euro gab der Kurs jedoch weniger stark nach als der Dax, der 1,31 Prozent einbüßte. Es sei Schlimmeres befürchtet worden, sagten Händler.

13 GIGAWATT ZUR STILLLEGUNG

Für 2014 erwartet Eon ein um Bewertungseffekte bereinigtes Nettoergebnis in der Spanne von 1,5 bis 1,9 Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) soll bei 8,0 bis 8,6 Milliarden Euro liegen. 2013 fiel das operative Ergebnis um 14 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro, der bereinigte Konzernüberschuss lag bei 2,2 Milliarden Euro - das war ein Minus von 46 Prozent. Als Dividende will Eon angesichts der Einbrüche nur noch 0,60 Euro je Aktie zahlen, nach 1,10 Euro im Vorjahr.

Vor allem die Energiewende in Deutschland und unzureichende Marktpreise für konventionelle Energien belasteten weiterhin die Erzeugung, hieß es vom Vorstand. In der Folge sollen nun 13 Gigawatt (GW) Kapazität statt zuvor 11 bei Gas- und Steinkohlekraftwerken zeitweise oder dauerhaft stillgelegt werden. Das ist mehr als ein Viertel der konventionellen Erzeugungsflotte des Konzerns.

2014 KEIN NEGATIVER GASEFFEKT ERWARTET

Wegen sinkender Nachfrage sowie eines immer größeren Ökostromanteils ist der Strompreis im Großhandel in den vergangenen zwei Jahren eingebrochen. Das brachte viele europäische Versorgern arge Gewinneinbrüche. RWE (ETR:RWE) musste im großen Stil Abschreibungen auf seine Kraftwerke vornehmen und schrieb zum Jahresende 2,8 Milliarden Euro Verlust.

Bei Eon kam hinzu, dass im Vorjahr noch ein Sondereffekt das Ergebnis aufgebessert hatte. Der Gasriese Gazprom (FSE:GAZ) (SQ1:OGZD) hatte damals eine Entschädigung für zuvor zu teure Gaslieferkonditionen gezahlt.

20 MILLIARDEN EURO AN UNTERNEHMENSTEILEN VERKAUFT

Eon musste zudem fehlende Gewinne aus verkauften Geschäftsteilen verschmerzen. Beteiligungen im Volumen von rund 20 Milliarden Euro hat das Unternehmen abgestoßen. Die Verkäufe sind Bestandteil des im Sommer 2011 nach der Atomkatastrophe in Fukushima aufgelegten Programms Eon 2.0, in dessen Zuge auch 11 000 Arbeitsplätze abgebaut werden - bis zum Ende des Jahres waren 7.700 Stellen abgebaut worden. Die Kosten sollen so bis 2015 auf 8,2 Milliarden Euro sinken. Die Verschuldung liegt aktuell bei 32 Milliarden Euro (2012: 35,8 Milliarden Euro).tb

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