(neu: Aussagen aus Pressekonferenz zu Verkäufen im Heimatmarkt und italienischen Eon-Vermögensteilen im 5. und 6. Absatz, Kurs von International Power und GDF im 2. Absatz aktualisiert)
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Für die Komplett-Übernahme des britischen Kraftwerksbetreibers International Power hat der französische Energiekonzern GDF Suez seine Offerte an die verbliebenen freien Aktionäre erhöht. Nachdem das Aufsichtsgremium des britischen Kraftwerksbetreibers das Übernahmeangebot von 390 Pence Anfang dieses Monats als zu niedrig zurückgewiesen hatte, bieten die Franzosen nun für die restlichen Anteile am Unternehmen 418 Pence, wie das Unternehmen am Montag in London mitteilte. Die Aktionäre von International Power sollen zusätzlich eine letzte Dividende von 6,60 Euro erhalten. Bei einem Erfolg der Komplett-Übernahme rechnet GDF gleich mit einem positiven Gewinnbeitrag und hob deshalb die Geschäftsprognosen an.
Mit dem neuen Vorschlag habe der Konzern die Zustimmung der 'unabhängigen' Mitglieder des Aufsichtsgremiums von International Power, heißt es in der Pflichtmitteilung. Die Franzosen halten bereits seit einem Jahr rund 70 Prozent an den Briten. An der Börse scheinen die Anleger dem Angebot Glauben zu schenken: Der Kurs der Papiere von International Power notierte in London mit 417 Pence zuletzt nah am angebotenen Preis. Aktien von GDF Suez lagen mit einem Plus von 3,65 Prozent an der Spitze des EuroStoxx 50.
Das Geschäft soll sich direkt auf die GDF-Geschäftszahlen auswirken. Auf einer pro-forma-Basis würde der Gewinn je Aktie 2011 von 1,80 auf 2,00 Euro gestiegen sein, teilte das Unternehmen mit. Der anvisierte Nettogewinn ohne Einmaleffekte soll 2012 um rund 200 Millionen Euro auf 3,7 bis 4,2 Milliarden Euro steigen, wenn International Power im zweiten Halbjahr voll in den Konzern integriert worden ist. Ab 2013 erwarten die Franzosen einen positiven Effekt von rund 400 Millionen Euro auf das Nettoergebnis vor Einmaleffekten. Die derzeitige Dividendenpolitik will das Management unverändert lassen.
GDF Suez will für die verbliebenen 30 Prozent der Anteile rund 6,4 Milliarden Pfund zahlen (7,8 Milliarden Euro). In dieser Höhe wäre das Geschäft die zweitgrößte Übernahme in diesem Jahr nach dem Kauf des Bergbaukonzerns Xstrata durch den Rohstoffhändler Glencore <8GC.FSE>. Der Energiekonzern aus Paris rechnet mit einem Anstieg seiner Nettoverschuldung um bis zu 8,4 Milliarden Euro.
International Power ist an Kraftwerken etwa in Lateinamerika, dem Nahen Osten, Asien und Afrika beteiligt. GDF Suez geht davon aus, dass die Schwellenländer künftig mit rund 50 Prozent statt wie bisher mit rund 30 Prozent einen größeren Anteil an den Konzerninvestitionen ausmachen dürften. 'Wir wollen, dass GDF Suez der führende Energieanbieter in den aufstrebenden Ländern wird', sagte Konzernchef Gerard Mestrallet.
Um den Kauf der Briten zu stemmen, will GDF insgesamt durch Verkäufe rund 3 Milliarden Euro erlösen. Dabei konzentriert sich das Management auf die etablierten Märkte. Die Heimatmärkte Frankreich und Belgien sollen davon jedoch nicht betroffen sein. Mestrallet erteilte zudem Gedankenspielen eine Absage, wonach es Zukäufe vom deutschen Konkurrenten Eon aus dessen italienischen Vermögensteilen geben könnte./men/fn/wiz
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Für die Komplett-Übernahme des britischen Kraftwerksbetreibers International Power
Mit dem neuen Vorschlag habe der Konzern die Zustimmung der 'unabhängigen' Mitglieder des Aufsichtsgremiums von International Power, heißt es in der Pflichtmitteilung. Die Franzosen halten bereits seit einem Jahr rund 70 Prozent an den Briten. An der Börse scheinen die Anleger dem Angebot Glauben zu schenken: Der Kurs der Papiere von International Power notierte in London mit 417 Pence zuletzt nah am angebotenen Preis. Aktien von GDF Suez lagen mit einem Plus von 3,65 Prozent an der Spitze des EuroStoxx 50
Das Geschäft soll sich direkt auf die GDF-Geschäftszahlen auswirken. Auf einer pro-forma-Basis würde der Gewinn je Aktie 2011 von 1,80 auf 2,00 Euro gestiegen sein, teilte das Unternehmen mit. Der anvisierte Nettogewinn ohne Einmaleffekte soll 2012 um rund 200 Millionen Euro auf 3,7 bis 4,2 Milliarden Euro steigen, wenn International Power im zweiten Halbjahr voll in den Konzern integriert worden ist. Ab 2013 erwarten die Franzosen einen positiven Effekt von rund 400 Millionen Euro auf das Nettoergebnis vor Einmaleffekten. Die derzeitige Dividendenpolitik will das Management unverändert lassen.
GDF Suez will für die verbliebenen 30 Prozent der Anteile rund 6,4 Milliarden Pfund zahlen (7,8 Milliarden Euro). In dieser Höhe wäre das Geschäft die zweitgrößte Übernahme in diesem Jahr nach dem Kauf des Bergbaukonzerns Xstrata
International Power ist an Kraftwerken etwa in Lateinamerika, dem Nahen Osten, Asien und Afrika beteiligt. GDF Suez geht davon aus, dass die Schwellenländer künftig mit rund 50 Prozent statt wie bisher mit rund 30 Prozent einen größeren Anteil an den Konzerninvestitionen ausmachen dürften. 'Wir wollen, dass GDF Suez der führende Energieanbieter in den aufstrebenden Ländern wird', sagte Konzernchef Gerard Mestrallet.
Um den Kauf der Briten zu stemmen, will GDF insgesamt durch Verkäufe rund 3 Milliarden Euro erlösen. Dabei konzentriert sich das Management auf die etablierten Märkte. Die Heimatmärkte Frankreich und Belgien sollen davon jedoch nicht betroffen sein. Mestrallet erteilte zudem Gedankenspielen eine Absage, wonach es Zukäufe vom deutschen Konkurrenten Eon aus dessen italienischen Vermögensteilen geben könnte./men/fn/wiz