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ROUNDUP 2: Investmentbanking beschert Credit Suisse Gewinnplus - Aktie im Minus

Veröffentlicht am 25.07.2013, 12:25
(neu: möglicher Verkauf in Deutschland, Hoffen auf Beilegung des Steuerstreits in den USA)

ZÜRICH (dpa-AFX) - Das Geschäft bei der zweitgrößten Schweizer Bank Credit Suisse läuft wieder rund. Im zweiten Quartal steigerte das Institut seinen Überschuss um ein Drittel auf 1,05 Milliarden Franken (rund 848 Mio Euro), wie es am Donnerstag in Zürich mitteilte. Dabei profitierte das Geldhaus von milliardenschweren Kosteneinsparungen und einem deutlich erholten Investmentbanking. Dagegen gab es im Geschäft mit Privatkunden und der Vermögensverwaltung Rückgänge.

Probleme bereitet zudem die Unsicherheit über das mögliche Ende der Geldschwemme der Notenbanken. Dies habe das Geschäft im Juni und Juli belastet. Die Aktie gab gegen Mittag um rund 2,4 Prozent nach und war damit zweitschwächster Wert im Schweizer Index SMI . Seit Jahresbeginn hat das Papier aber schon gut ein Viertel zugelegt und damit deutlich mehr als die meisten Konkurrenten in Europa.

Vorstandschef Brady Dougan wertete die Ergebnisse des zweiten Quartals als Beleg dafür, dass sich sein Haus den neuen Gegebenheiten in der Bankenwelt nach der Finanzkrise gut angepasst habe. 'Wir haben den Übergang zu 'Basel III' erfolgreich vollzogen', sagte der Manager. 'Unser diversifiziertes Geschäftsmodell funktioniert gut.' Die neuen Regeln (Basel III) sehen vor, das Banken künftig deutlich mehr Eigenkapital als Puffer gegen neue Rückschläge vorhalten müssen.

Credit Suisse ist derzeit eine der am besten kapitalisierten Banken weltweit. Ein hohes Eigenkapital gilt als großer Vorteil. Das macht sich auch darin bemerkbar, dass Kunden der Credit Suisse im zweiten Jahresviertel erneut mehr Geld anvertrauten. Ende Juni verwaltete die Bank knapp 1,3 Billionen Franken, sieben Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Im Investmentbanking liefen die Geschäfte über weite Strecken des zweiten Quartals wie schon zu Jahresbeginn gut. Die positive Stimmung an den Börsen ließ die Kunden wieder aktiver werden. Besonders starke Zuwächse verbuchte Credit Suisse in der Beratung von Firmen etwa bei Übernahmen und Börsengängen. Auch im Anleihen- und Aktienhandel gab es Zuwächse. Den Vorsteuergewinn im Investmentbanking konnte die Bank im Vergleich zum schwachen Vorjahreswert auf 754 Millionen Franken mehr als verdoppeln.

Allerdings trübte sich das Bild im Juni im Zusammenhang mit den Spekulationen über das Auslaufen der ultralockeren Geldpolitik der US-Notenbank ein. Der Anstieg der Zinsen habe zu Schwankungen an den Märkten und zu einer geringeren Aktivität der Kunden geführt, sagte Vorstandschef Dougan. Dies habe sich im Juli fortgesetzt, allerdings gebe es Anzeichen einer Stabilisierung in den größeren Märkten. Langfristig werde die Bank von höheren Zinsen profitieren, versprach der Manager.

Die Sparte Vermögensverwaltung und Privatkunden verdiente mit 917 Millionen Franken gut sechs Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Dabei belastete das Steuerabkommen zwischen der Schweiz und Großbritannien mit 100 Millionen Franken. Die Regelung verpflichtet die Schweizer Institute seit Januar dazu, Steuern für Konten von britischen Bürgern zu zahlen.

Vor allem in den Schwellenländern ist Credit Suisse erfolgreich auf Kundenfang. Dagegen kündigte das Institut an, in Europa und den USA die Rentabilität zu verbessern. Dabei steht auch die Vermögensverwaltung in Deutschland zur Disposition. Dougan bestätigte, dass das Institut mehrere Varianten prüfe. Im Juni hieß es in Finanzkreisen, dass sich die Schweizer auf das Geschäft mit den Superreichen beschränken könnten und für den Rest einen Käufer suchten.

Den seit langem schwellenden Steuerstreit mit den USA hofft die Bank noch in diesem Jahr beizulegen. Das Institut habe vom Schweizer Bundesrat die Erlaubnis bekommen, Kundendaten herauszugeben, sagte Finanzvorstand David Mathers. Im November 2011 hatte Credit Suisse wegen des Streits um Beihilfe zur Steuerhinterziehung 295 Millionen Franken zur Seite gelegt.

Fortschritte macht die Bank bei ihrem Sparprogramm. Inzwischen hat das Institut die Kostenbasis um 2,7 Milliarden Franken im Vergleich zu 2011 gedrückt. Bis Ende 2015 sollen es 4,4 Milliarden sein. In den vergangenen Wochen hatten bereits die US-Großbanken dank eines starken Investmentbankings kräftige Gewinnsprünge gemeldet. Auch der Schweizer Erzrivale UBS steigerte seinen Profit deutlich. Die Deutsche Bank legt am Dienstag (30.7.) ihr Zahlenwerk vor./enl/stw/fbr

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