BONN (dpa-AFX) - Der Arbeitskampf bei der Deutschen Post (ETR:DPW) wird härter - und Postkunden könnten die Auswirkungen der Streiks bald mit voller Wucht zu spüren bekommen. Am Mittwoch schickte die Gewerkschaft Verdi erstmals mehrere Tausend Briefträger und Paketboten in den Ausstand.
Inzwischen befänden sich 14 500 Beschäftigte des Bonner Konzerns - darunter 6500 Zusteller - im Dauerstreik, teilte Verdi mit. Die Post nannte eine Zahl von 11 000 Mitarbeitern. Die Auswirkungen für die Kunden hätten erneut in Grenzen gehalten werden können. Bestreikt werden derzeit bundesweit 83 Briefverteilzentren. Darüber hinaus rief Verdi vor allem Beschäftigte in der Paket- sowie in der sogenannten Verbundzustellung zu Arbeitsniederlegungen auf. In der Verbundzustellung werden Briefe und Pakete gleichzeitig durch den Postboten ausgeliefert. Die Beschäftigten "erwarten vom Vorstand, dass er willens und in der Lage ist, den Konflikt zu befrieden", erklärte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. In dem Tarifstreit geht es vor allem um 49 regionale Paketgesellschaften, die die Post ausgegründet hatte und die Verdi in den Haustarifvertrag zurückholen will. Dieser sieht höhere Bezüge vor.