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ROUNDUP 2: Källenius will Mercedes weiter in Richtung Luxus pushen - Kostendruck

Veröffentlicht am 24.02.2022, 13:13
Aktualisiert 24.02.2022, 13:15
© Reuters.

(neu: Aussagen Management, Analystenstimme, Kurs aktualisiert.)

STUTTGART (dpa-AFX) - Der Autobauer Mercedes-Benz (DE:MBGn) verspricht sich trotz steigender Kosten und knappen Halbleitern ein weiteres starkes Jahr. Anziehende Rohstoffpreise vor allem beim Stahl dürften die Profitabilität aber im Zaum halten, auch wenn Vorstandschef Ola Källenius die Luxusoffensive mit teuren Autos weiter vorantreiben will. Für das vergangene Jahr will der damals noch unter Daimler firmierende Konzern nach einem satten Gewinnsprung die Dividende kräftig auf 5,00 Euro je Aktie erhöhen, nach 1,35 Euro im Jahr davor.

Mercedes geht im Pkw-Geschäft in diesem Jahr von einer um Sondereffekte bereinigten Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern von 11,5 bis 13 Prozent aus, wie der Dax -Konzern am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Analysten hatten bereits einen Wert in der oberen Hälfte der Spanne auf dem Zettel. Vergangenes Jahr hatte die entsprechende Marge dank des starken Anstiegs bei Neu- und Gebrauchtwagenpreisen bei 13,1 Prozent gelegen.

Die Nettopreise dürften sich vermutlich weiter verbessern, hieß es. "Aber sie werden die steigenden Rohstoffkosten im laufenden Jahr nicht vollständig kompensieren", teilte das Unternehmen mit. Finanzchef Harald Wilhelm sprach in einer Telefonkonferenz von hohen Schwankungen bei vielen Rohstoffen - insbesondere aber würden die Stahlpreise die Kosten in die Höhe treiben. Bei den Arbeitskosten liefen die meisten Vereinbarungen bis in den Herbst dieses Jahres - selbst wenn wegen der höheren Inflation von dort Kostendruck kommen würde, käme er dem Manager zufolge nur noch für einen geringen Teil des Jahres zum Tragen.

Schon im ersten Quartal dürften sich höhere Kosten bei der Marge bemerkbar machen - beim Absatz von Autos rechnet Wilhelm im ersten Quartal mit einer ähnlichen Entwicklung wie im Schlussquartal 2021, also mit rund einer halben Million Wagen. Vor allem im dritten und vierten Quartal hatte der Chipmangel den Absatz belastet.

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Die Mercedes-Benz-Aktie verlor am Mittag rund 5 Prozent auf knapp unter 70 Euro. Generell herrschte am Aktienmarkt wegen des Kriegsausbruchs in der Ukraine schlechte Stimmung. Der europäische Branchenindex Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts aus Herstellern und Zulieferern sackte ebenfalls kräftig um 5 Prozent ab. Für Aussagen zu den Auswirkungen des Angriffs von Russland auf die Ukraine sei es zu früh, sagte Källenius. Das gelte auch für die Entwicklung von Rohstoffpreisen infolge des Kriegs.

Der Finanzausblick des Unternehmens demonstriere Zuversicht in die Strategie von Konzernchef Ola Källenius, schrieb Goldman-Sachs-Analyst George Galliers. Auch wenn bei Mercedes-Pkw gegenüber dem starken Vorjahr die Marge sinken dürfte, so liege die Prognose für die Vans im Mittel doch über Vorjahr.

Der Absatz von Pkw soll dieses Jahr laut Mercedes leicht zulegen - das sei angesichts der aktuellen Unsicherheiten eine zurückhaltende Absatzprognose, hieß es. Der Absatzmix dürfte dabei aber vorteilhaft bleiben: Bei Top-Modellen - dazu gehören unter anderem das Flaggschiff S-Klasse, aber auch teure Modelle der Sport- und Luxus-Submarken AMG und Maybach - rechnet sich das Unternehmen ein Verkaufsplus von mehr als 10 Prozent aus. Im vergangenen Jahr stieg der Absatz der besonders lukrativen Autos um 30 Prozent.

Källenius hat die Zukunft von Mercedes-Benz vor allem auf mehr Luxus ausgerichtet. Das soll die Margen auch in den kommenden Jahren weiter stärken. Dafür ordnet der Schwede das pure Absatzvolumen der Rendite unter, Knappheit und Begehrlichkeit seien bedeutende Merkmale der Strategie, sagte er. Den Geländewagen G-Klasse bezeichnete der Manager etwas scherzhaft gar als "so etwas wie die Berkin-Tasche von Mercedes" in Anspielung auf die teure Luxushandtasche des Hermés-Konzerns. Für die G-Klasse hatte Mercedes kürzlich wegen hoher Nachfrage und ausgelasteten Produktionskapazitäten einen Bestellstopp verhängt. Man könne und werde dieses Jahr die Kapazitäten in Graz beim Auftragsfertiger Magna (NYSE:MGA) Steyr etwas ausbauen - aber mit Bedacht. Auch werde man "den Markt nicht mit Maybachs fluten".

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Neben Luxus spielt für Källenius der Hochlauf der Elektromodelle und die Entwicklung der eigenen Software für die vernetzten Autos der Zukunft die Hauptrolle. Der Verkauf der reinen Elektroautos soll in diesem Jahr verdoppelt werden. Auch würden die Elektroautos wie die Top-End-Modelle weiter bevorzugt mit den verfügbaren Elektronikchips ausgestattet.

Im vergangenen Jahr traf die Chipkrise die Stuttgarter, wegen der Mercedes nochmals 5 Prozent weniger Autos und Vans verkaufte als im von Corona-Lockdowns belasteten Jahr 2020. Neben steigenden Preisen kam auch der verschärfte Sparkurs von Källenius zum Tragen, dem in der Marke mit dem Stern auch Zehntausende Jobs zum Opfer fallen. Seit 2019 hat Mercedes die Fixkosten im Pkw-Bau den Angaben zufolge um 16 Prozent gesenkt - während der Umsatz pro Stück um 26 Prozent auf 49 800 Euro stieg.

Eckdaten zum Abschneiden im Tagesgeschäft hatte Mercedes-Benz bereits vorgelegt. Der Umsatz auf Konzernebene stieg um 9 Prozent auf 168 Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte mit 19,2 Milliarden Euro auf mehr als das Doppelte zu. Unter dem Strich stand ein auf die Aktionäre entfallender Nettogewinn von 23 Milliarden Euro, gut sechsmal so viel wie ein Jahr zuvor. Darin war auch ein Bewertungseffekt aus der Abspaltung des Nutzfahrzeuggeschäfts Daimler Truck (DE:DTGGe) im Dezember enthalten, der sich auf 9,2 Milliarden belief.

Aus dem fortgeführten Geschäft will Mercedes-Benz dieses Jahr den Konzernumsatz leicht steigern, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll etwa auf Vorjahresniveau liegen.

In der vorgeschlagenen Dividende von 5,00 Euro je Aktie ist auch ein Anteil von 70 Cent aus dem Nutzfahrzeuggeschäft enthalten, da die Daimler Truck AG keine separate Dividende auszahlen wird.

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Für die Vans rechnet sich Mercedes-Benz eine operative Umsatzrendite von 8 bis 10 Prozent aus, also etwas weniger als für die Pkw-Sparte. Deutlich weniger Profitabilität kalkuliert Finanzchef Harald Wilhelm bei den Finanz- und Mobilitätsdiensten ein: Eine erwartete Normalisierung von Kreditrisikokosten und höhere Marktzinsen dürften die bereinigte Eigenkapitalrendite des Geschäfts auf 16 bis 18 Prozent drücken - vergangenes Jahr betrug sie 22 Prozent. Nach pandemiebedingt höheren Rückstellungen für Kreditausfälle im Corona-Jahr 2020 sei die Vorsorge im vergangenen Jahr "extrem niedrig" ausgefallen, sagte Wilhelm.

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