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ROUNDUP 2: Rubel-Schwäche vermasselt Metro das Geschäft

Veröffentlicht am 11.02.2016, 13:32
Aktualisiert 11.02.2016, 13:40
© Reuters.  ROUNDUP 2: Rubel-Schwäche vermasselt Metro das Geschäft
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(Neu: Aussagen aus der Konferenz, Analysten.)

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Krise in Russland hält den deutschen Handelskonzern Metro (XETRA:MEOG) weiter in Atem. Der Rubelverfall in dem für die Düsseldorfer bedeutenden Markt schmälerte die Einnahmen im wichtigen Weihnachtsgeschäft. Der Währungsdruck dürfte auch in den kommenden Monaten anhalten. Doch die Düsseldorfer hatten am Donnerstag bei der Vorstellung ihrer Quartalsbilanz auch gute Nachrichten im Gepäck. In Deutschland brummt das Geschäft wieder und durch Unternehmensverkäufe geht die Verschuldung gegen Null. Inzwischen hat Metro sogar ein Geldpolster angelegt und schaut sich nach weiteren kleineren Zukäufen um.

Der Aktie half dies wenig. Sie verlor in einem schwachen Gesamtmarkt zuletzt gute 5 Prozent. Die Anleger sorgen sich um die große Abhängigkeit des Handelskonzerns von Russland. Schätzungsweise ein Viertel des Ergebnisses stammt von dort. Metro-Chef Olaf Koch ficht das nicht an. Die Metro bekenne sich weiter zu Russland, betonte er. Die Metro-Vertriebslinien seien dort "in absolut guter Verfassung". Die Rubel-Schwäche dürfte das Ergebnis allerdings im laufenden Jahr um bis zu 100 Millionen Euro schmälern.

Von Oktober bis Dezember sank der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn (Ebit) von 891 auf 828 Millionen Euro. Auf das Konto der Währungen gingen dabei bereits 40 Millionen Euro. Der Umsatz schmolz um 1,3 Prozent auf 17,1 Milliarden Euro, was neben dem Verkauf von Unternehmensteilen auch am schwachen Rubel lag.

Auf gleicher Fläche legten die Erlöse minimal zu. Einen großen Anteil daran hatten die deutschen Verbraucher, die den Düsseldorfern ein gutes Weihnachtsgeschäft bescherten. Sowohl die Großmärkte Cash & Carry als auch die Elektronikketten Media Markt und Saturn steigerten in der Heimat ihre Umsätze. Lediglich die Supermarktkette Real kam angesichts des scharfen Wettbewerbs sowie Ladenschließungen nicht voran.

Den größten Umsatzzuwachs - aber auch den deutlichsten Ergebnisrückgang - wies die Elektroniktochter Media-Saturn aus. Diese hatte im Vorjahr noch von einer Art Sonderkonjunktur profitiert, als die russischen Verbraucher alarmiert durch den Verfall ihrer Währung langlebige Konsumgüter wie beispielsweise Fernseher gekauft hatten. Dieser Effekt fiel nun weg. Darüber hinaus musste Media-Saturn die Preise senken, um im Wettbewerb mit Amazon und Anderen bestehen zu können. Auch in Europa sind inzwischen die in den USA üblichen Rabattschlachten rund um das amerikanische Erntedankfest Thanksgiving gang und gäbe.

Die Trennung von den Großmärkten in Vietnam polsterte den Gewinn unter dem Strich auf, der von 404 auf 549 Millionen Euro zulegte. Der Erlös wird zudem die Verschuldung, die Ende Dezember bei rund 100 Millionen Euro lag, weiter zurückfahren. "Zum Stichtag heute haben wir sogar eine Cash-Position aufgebaut", sagte Finanzchef Mark Frese. Metro hatte sich im vergangenen Jahr von mehreren Geschäften getrennt. Die spektakulärste Trennung war die von der Warenhaustochter Galeria Kaufhof.

Einen Teil der Mittel will Metro in die Expansion seiner Vertriebslinien stecken. Auch kleinere Zukäufe stehen auf der Agenda, wenn sie das Geschäftsmodell ergänzen. 2015 hatte der Konzern bei dem Elektronikreparatur-Dienstleister RTS und dem in Singapur beheimateten Feinkost-Lieferanten Classic Fine Foods (CFF) zugeschlagen. Metro investiert zudem in Start-Up-Unternehmen.

Auch für die Tochter Real, die laut Koch "vor großen Herausforderungen" steht, hat der Konzern ein Investitionspaket von bis zu 200 Millionen Euro geschnürt. Das soll aber erst freigegeben werden, wenn eine Einigung im Tarifstreit mit den Gewerkschaftern erzielt werde, machte Koch klar. Metro war im Sommer aus dem Flächentarifvertrag ausgestiegen und will einen Haustarif mit geringerer Bezahlung durchsetzen. Dagegen läuft die Gewerkschaft Verdi aber Sturm. In zahlreichen Märkten kommt es daher immer wieder zu Streiks.

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