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ROUNDUP 2: Schweizerisches Finanzministerin hält Devisenmanipulation für belegt

Veröffentlicht am 09.10.2013, 18:28
Aktualisiert 09.10.2013, 18:32
(neu: RBS gibt Kommunikation von Händler weiter)

BERN (dpa-AFX) - Die schweizerische Regierung hält die mutmaßlichen Manipulationen auf dem Devisenmarkt für bewiesen. 'Es ist eine Tatsache, dass Devisenmanipulationen begangen wurden', sagte Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf am Mittwoch in Bern. Derzeit könne sie aber noch nicht sagen, welches Ausmaß sie hätten und welche schweizerischen Institute betroffen seien. In der vergangenen Woche hatte die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht bekannt gegeben, dass sie dem Verdacht auf Manipulationen von Fremdwährungskursen nachgehe. Auch sie hatte keine Namen einzelner Banken genannt.

Bereits im Juni hatte die britische Finanzmarktaufsicht FCA erste Untersuchungen des Falls eingeleitet. Am Mittwoch berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Firmenkreise, dass die Royal Bank of Scotland (RBS) Protokolle von Textnachrichten eines früheren Devisenhändlers an die Behörde weitergeleitet habe. Bei internen Ermittlungen seien in den an Mitarbeiter anderer Institute geschickten Nachrichten unangebrachte Inhalte etwa zu Handelspositionen entdeckt worden.

Auch die Deutsche Bank musste Kreisen zufolge in Großbritannien Daten vorlegen. Sie gilt als weltweit größter Akteur auf dem Devisenmarkt. Das Institut will den Fall öffentlich nicht kommentieren. Die deutsche Bankenaufsicht Bafin hat bislang keinen konkreten Verdacht, dass ein deutsches Institut in das Geschehen verwickelt ist. Seit dem Sommer habe die Behörde den Fall im Blick, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Einen Anlass für eine formelle Sonderprüfung gebe es bislang nicht. Dies könne sich aber noch ändern. Die Bafin halte die Situation im Blick und stehe mit anderen Behörden im Ausland in Kontakt.

Die EU hatte zu Wochenbeginn angekündigt, den Manipulations-Vorwurf ihrerseits zu untersuchen. Auch die US-Finanzaufsicht CFTC ist Kreisen zufolge hellhörig geworden.

Mit einem täglichen Umsatzvolumen von zuletzt 5,3 Billionen US-Dollar ist der Devisenhandel der größte Finanzmarkt überhaupt, aber zugleich wenig reguliert. Die weltweit größten Akteure sind neben der Deutschen Bank die schweizerische UBS , Barclays aus Großbritannien und Citigroup aus den USA. Auch die zweite schweizerische Großbank Credit Suisse ist im Devisenhandel aktiv.

Im Juni hatten mehrere Händler bei der Nachrichtenagentur Bloomberg anonym über ihre Manipulationsversuche berichtet. Um eigene Geschäfte zu unterstützen, sollen sie die kurze Phase für die Ermittlung des sogenannten Londoner Fixings genutzt haben. An diesem Wert orientieren sich etwa zahlreiche Fonds und Indexanbieter bei der Berechnung der eigenen Kurse.

Die möglichen Manipulationen könnten sich zum nächsten Skandal für die Bankenbranche entwickeln. Seit gut einem Jahr sorgen bereits mutmaßliche Betrügereien beim Referenzzinsatz Libor für Aufregung. Barclays, UBS und die Royal Bank of Scotland wurden bereits zu Strafen von zusammen rund 2,5 Milliarden Dollar in den USA und Großbritannien verdonnert. In den nächsten Wochen wird mit weiteren Vergleichen gerechnet.

Untersuchungen von Behörden laufen auch bei anderen wichtigen Referenzgrößen etwa für den Ölpreis und im Gasgeschäft. Ebenfalls unter Manipulationsverdacht steht das von einer Handvoll Großbanken zweimal täglich festgesetzte Londoner Goldpreisfixing sowie die Angaben am Derivatemarkt./enl/stw/kja/he

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