n HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Der Sportartikelhersteller Adidas F:ADS hat im dritten Quartal die Probleme in seinem Golfgeschäft und in Russland zu spüren bekommen. Allerdings fiel der daraus resultierende Gewinnrückgang nicht so stark aus wie von vielen befürchtet. Das Nettoergebnis sank von Juli bis September um 11 Prozent auf 282 Millionen Euro, wie Adidas am Donnerstag in Herzogenaurach mitteilte. Der Rückgang fiel damit geringer aus als von Analysten im Schnitt erwartet.
Die Adidas-Aktie klettert im frühen Handel um gute vier Prozent an die Dax-Spitze. Das Papier war in den vergangenen Monate allerdings auch stark unter die Räder gekommen. Nun will Adidas bis zu sechs Millionen eigene Papiere zurückkaufen.
Der Nike(NYS:NKE)F:NKE-Konkurrent hatte im Sommer die Märkte mit einer kräftigen Gewinnwarnung geschockt, nachdem vor allem die Probleme im Golfgeschäft immer deutlicher wurden. Der Golfmarkt insgesamt war eingebrochen und Adidas hatte zu viele Produkte im Angebot. Derzeit wird die Sparte, die lange Zeit ein Erfolgsgarant für die Herzogenauracher war, umgebaut.
Die Kosten für Werksschließungen und den Stellenabbau drücken den Gewinn. Zudem hatte Adidas zuletzt sein Marketingbudget hochgeschraubt, um seine Produkte intensiver zu bewerben. Auch Beschaffungskosten, der starke Euro sowie Lagerräumungsverkäufe schlugen auf das Ergebnis durch.
Letztere waren vor allem in Russland nötig, wo Adidas das schwache Verbrauchervertrauen angesichts der Ukraine-Krise zu schaffen macht. Um die Regale in den Läden leer zu kriegen, gewährte der Konzern Preisnachlässe. Russland ist einer der wichtigsten Märkte für Adidas und in der Vergangenheit war der Konzern mit eigenen Geschäften dort stark gewachsen. Angesichts der aktuellen Lage will Adidas in dem Land aber bei Neueröffnungen auf die Bremse treten.
Das Betriebsergebnis sank im Quartal um 12,7 Prozent auf 405 Millionen Euro. Der Umsatz legte dagegen um 6,2 Prozent auf 4,12 Milliarden Euro zu. Währungsbereinigt wäre der Erlös um 9 Prozent gestiegen.
Umsatztreiber war die Stamm-Marke Adidas, die noch immer von den Impulsen durch die Fußballweltmeisterschaft profitiert. Weiterhin zulegen konnte auch Reebok. Die Fitness-Tochter war lange Zeit das Sorgenkind im Konzern, konnte aber in den zurückliegenden Quartale steigende Umsätze aufweisen. Bei der Golfsparte TaylorMade musste Adidas hingegen einen Umsatzeinbruch von 36 Prozent auf währungsbereinigter Basis verkraften.
Für das Gesamtjahr bestätigte der Konzern seine gesenkte Prognose. Der Umsatz soll währungsbereinigt im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zulegen. Der Gewinn dürfte aber wegen des Umbaus im Golfgeschäft auf 650 Millionen Euro zurückgehen. 2015 erwartet Adidas einen Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Bereich, der Gewinn soll stärker zulegen.
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