LUXEMBURG (dpa-AFX) - Trotz der weiter trüben Wirtschaftslage in Europa macht der weltgrößte Stahlhersteller ArcelorMittal weiter Hoffnung auf bessere Ergebnisse. Der Konzern bestätigte am Freitag seine Prognose, wonach der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) in diesem Jahr über den 7,1 Milliarden US-Dollar von 2012 liegen werde. Im ersten Quartal sackte das EBITDA noch um gut ein Viertel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf knapp 1,6 Milliarden Dollar ab. Damit schnitt ArcelorMittal aber besser ab als von Analysten erwartet. Im zweiten Jahresviertel soll es weiter nach oben gehen, versprach Vorstandschef Lakshmi Mittal.
An der Börse reagierten die Aktien mit einem Kurssprung von über 7 Prozent. Die deutschen Stahl-Aktien profitieren Händlern zufolge von den Arcelor-Zahlen und sind ebenfalls im Plus gestartet.
Unter dem Strich standen auch zu Jahresbeginn rote Zahlen. Der Verlust belief sich auf 345 Millionen US-Dollar. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen noch 92 Millionen Dollar Gewinn erwirtschaftet. Danach war es tief in die Verlustzone gerutscht und hatte im Gesamtjahr einen Fehlbetrag von 3,7 Milliarden Dollar verbucht. Dabei schlugen vor allem hohe Abschreibungen auf das europäische Stahlgeschäft zu Buche.
ÜBERKAPAZITÄTEN GEFÄHRDEN BRANCHE IN EUROPA
Auch in den ersten drei Monaten schrieben die europäischen Stahlwerke des Konzerns weiter Verluste. Die Branche kämpft mit der Wirtschaftskrise in Südeuropa. Hohe Überkapazitäten drücken auf die Preise und lassen die Konzerne kaum profitabel produzieren. Laut Branchenverband Eurofer liegt die Kapazität mit 210 Millionen Tonnen pro Jahr in Europa gut 50 Millionen Tonnen über dem normalen Bedarf von Stahlverarbeitern.
Doch bislang scheuen die Stahlhersteller vor massiven Einschnitten zurück - auch weil der politische Druck oft sehr groß ist. Viele Beobachter sehen insbesondere Marktführer ArcelorMittal in der Pflicht, Anlagen stillzulegen. Bei einigen Werken in Belgien und Frankreich meldete der Konkurrent von ThyssenKrupp und Salzgitter zuletzt zumindest leichte Fortschritte bei der Schließung. Trotzdem produzierte der Konzern im ersten Quartal mehr Flachstahl in Europa als vor einem Jahr, auch weil zwei vorübergehend abgeschaltete Anlagen im spanischen Asturien und im französischen Dünkirchen wieder hochgefahren wurden.
SCHULDEN GESENKT
'Die wirtschaftlichen Bedingungen bleiben schwierig', sagte Vorstandschef Mittal. Das erste Quartal hätte aber bereits von den Sparanstrengungen profitiert. Insgesamt will der Konzern in diesem Jahr die Kosten um eine Milliarde Dollar drücken, bis 2015 soll pro Jahr jeweils eine weitere Milliarde eingespart werden. Zudem trennt sich das Unternehmen von Randaktivitäten.
Damit will der Konzern auch seine Schulden in den Griff bekommen. Im ersten Quartal gab es Fortschritte. Die Nettoschulden gingen im Vergleich zum Jahresende 2012 um 3,8 Milliarden Dollar auf 18 Milliarden zurück. Dazu trug auch eine Kapitalerhöhung bei, die dem Unternehmen im Januar 4 Milliarden Dollar in die Kassen brachte. Bis Ende Juni will ArcelorMittal seine Verbindlichkeiten um eine weitere Milliarde senken. Bei keiner der drei großen Ratingagenturen hat ArcelorMittal noch Investmentstatus./enl/fn/stk
An der Börse reagierten die Aktien mit einem Kurssprung von über 7 Prozent. Die deutschen Stahl-Aktien profitieren Händlern zufolge von den Arcelor-Zahlen und sind ebenfalls im Plus gestartet.
Unter dem Strich standen auch zu Jahresbeginn rote Zahlen. Der Verlust belief sich auf 345 Millionen US-Dollar. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen noch 92 Millionen Dollar Gewinn erwirtschaftet. Danach war es tief in die Verlustzone gerutscht und hatte im Gesamtjahr einen Fehlbetrag von 3,7 Milliarden Dollar verbucht. Dabei schlugen vor allem hohe Abschreibungen auf das europäische Stahlgeschäft zu Buche.
ÜBERKAPAZITÄTEN GEFÄHRDEN BRANCHE IN EUROPA
Auch in den ersten drei Monaten schrieben die europäischen Stahlwerke des Konzerns weiter Verluste. Die Branche kämpft mit der Wirtschaftskrise in Südeuropa. Hohe Überkapazitäten drücken auf die Preise und lassen die Konzerne kaum profitabel produzieren. Laut Branchenverband Eurofer liegt die Kapazität mit 210 Millionen Tonnen pro Jahr in Europa gut 50 Millionen Tonnen über dem normalen Bedarf von Stahlverarbeitern.
Doch bislang scheuen die Stahlhersteller vor massiven Einschnitten zurück - auch weil der politische Druck oft sehr groß ist. Viele Beobachter sehen insbesondere Marktführer ArcelorMittal in der Pflicht, Anlagen stillzulegen. Bei einigen Werken in Belgien und Frankreich meldete der Konkurrent von ThyssenKrupp und Salzgitter zuletzt zumindest leichte Fortschritte bei der Schließung. Trotzdem produzierte der Konzern im ersten Quartal mehr Flachstahl in Europa als vor einem Jahr, auch weil zwei vorübergehend abgeschaltete Anlagen im spanischen Asturien und im französischen Dünkirchen wieder hochgefahren wurden.
SCHULDEN GESENKT
'Die wirtschaftlichen Bedingungen bleiben schwierig', sagte Vorstandschef Mittal. Das erste Quartal hätte aber bereits von den Sparanstrengungen profitiert. Insgesamt will der Konzern in diesem Jahr die Kosten um eine Milliarde Dollar drücken, bis 2015 soll pro Jahr jeweils eine weitere Milliarde eingespart werden. Zudem trennt sich das Unternehmen von Randaktivitäten.
Damit will der Konzern auch seine Schulden in den Griff bekommen. Im ersten Quartal gab es Fortschritte. Die Nettoschulden gingen im Vergleich zum Jahresende 2012 um 3,8 Milliarden Dollar auf 18 Milliarden zurück. Dazu trug auch eine Kapitalerhöhung bei, die dem Unternehmen im Januar 4 Milliarden Dollar in die Kassen brachte. Bis Ende Juni will ArcelorMittal seine Verbindlichkeiten um eine weitere Milliarde senken. Bei keiner der drei großen Ratingagenturen hat ArcelorMittal noch Investmentstatus./enl/fn/stk