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ROUNDUP: Commerzbank wird britisches Gewerbeimmobilien-Geschäft mit Verlust los

Veröffentlicht am 15.07.2013, 13:36
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die teilverstaatlichte Commerzbank ist bei ihrer schmerzhaften Schrumpfkur einen Schritt weiter: Die US-Großbank Wells Fargo und der Finanzinvestor Lone Star kaufen dem Institut das gesamte gewerbliche Immobilienfinanzierungsgeschäft in Großbritannien ab, wie es am Montag in Frankfurt mitteilte. Dazu gehören Kredite im Umfang von fünf Milliarden Euro. Dafür nahm die Bank einen Abschlag von 3,5 Prozent auf den Buchwert in Kauf. Das soll das Jahresergebnis mit 179 Millionen Euro belasten, 134 Millionen verbucht die Bank davon im zweiten Quartal.

Auf die Kernkapitalposition der Bank hat das kaum Auswirkungen. Denn durch den Verkauf sinkt auch der Bestand an Risikopositionen in der Bilanz um 1,5 Milliarden Euro, was das Eigenkapital um 133 Millionen Euro entlastet. Finanzvorstand Stephan Engels betonte, dass die Risiken komplett an die Käufer übergingen, so dass künftig dafür keine Rückstellungen mehr anfielen. Am Aktienmarkt sorgte die Nachricht für leichte Gewinne bei der Commerzbank-Aktie. Das in den vergangenen Monaten stark gebeutelte Papier baute das Plus vom Montagvormittag etwas aus. Über den Verkauf des Immobilienpakets wurde bereits seit einiger Zeit spekuliert.

LONE STAR UEBERNIMMT FAULE KREDITE

Teil des verkauften Pakets sind auch faule Kredite (Non-Performing-Loans) im Wert von 1,2 Milliarden Euro. Diesen Teil übernimmt der Finanzinvestor Lone Star. Mit der Veräußerung sinkt der Anteil der toxischen Papiere unter den gewerblichen-Immobilienkrediten bei der Commerzbank von 21 auf 12 Prozent, wie der zuständige Manager Sascha Klaus in einem im Intranet der Bank veröffentlichten Interview erläuterte.

Klaus sprach angesichts der schwierigen Lage auf dem gewerblichen Immobilienmarkt von einem guten Geschäft. Es gebe derzeit viele Banken, die sich von Krediten in diesem Bereich trennen wollten. Die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern passten nicht immer zusammen.

KAPITEL EUROHYPO

Das nun verkaufte Paket ist eine Altlast der Problem-Tochter Eurohypo, die inzwischen Hypothekenbank Frankfurt heißt. Die Commerzbank wickelt dieses Geschäft auf Druck der EU ab. Ursprünglich hatte das zweitgrößte deutsche Kreditinstitut im Gegenzug für die in der Finanzkrise erhaltene Staatshilfe von gut 18 Milliarden Euro die seit Jahren defizitäre Eurohypo verkaufen müssen. Vor gut einem Jahr lockerte die EU-Kommission dann aber die Auflage und genehmigte die schrittweise Zerschlagung, weil sich partout kein Käufer für den Immobilienfinanzierer als Ganzes gefunden hatte.

Bei der Commerzbank gehört die alte Eurohypo zusammen mit der Deutschen Schiffsbank zur Abbausparte Non-Core-Assets (NCA), gewissermaßen die interne Bad Bank des Instituts. Bis 2016 will die Commerzbank das dort gelagerte Portfolio auf unter 90 Milliarden Euro senken - im vergangenen Jahr baute das Institut die Kredite bereits um 30 Milliarden auf 151 Milliarden Euro ab. So hatte es etwa mit einem mäßigen Abschlag vom Nominalwert US-Kredite verkauft. Allerdings drohen wegen fauler Kredite vor allem im Bereich der Schiffsfinanzierung weitere Verluste

ABBAU DAUERT

Die Commerzbank will sich beim Abbau nicht hetzen lassen und möglichst wertschonend vorgehen. Möglich sind ein Verkauf der Kreditportfolios oder das Halten der Kredite bis zur jeweiligen Fälligkeit./enl/zb/stb

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