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ROUNDUP: Fredriksen-Rückzug bei Tui mischt die Karten neu - Aktie rutscht ab

Veröffentlicht am 20.02.2014, 11:14

HANNOVER (dpa-AFX) - Beim Reisekonzern Tui (ETR:TUI1) werden die Karten neu gemischt: Der streitbare norwegische Großaktionär John Fredriksen stößt den Großteil seiner Aktien ab, die Hotelier-Familie Riu und die Tui-Führung um Vorstandschef Friedrich Joussen stocken ihre Beteiligungen auf. Dennoch werden künftig viel mehr Tui-Aktien frei an der Börse gehandelt als bislang. Der Streubesitz wächst auf fast zwei Drittel. An der Börse ging es für die Aktien am Donnerstag in der Folge kräftig nach unten. An der Frankfurter Börse verloren sie zeitweise mehr als sechs Prozent auf weniger als 13 Euro.

Damit bekamen Anleger am Morgen deutlich weniger für ihre Tui-Aktien als Fredriksen sich für seine Titel ausgerechnet haben soll. Laut Aktienhändler hat die Investmentbank Goldman Sachs (NYS:GS) (FSE:GOS) die rund 39,7 Millionen Tui-Aktien aus dem Besitz des norwegischen Reeders zum Preis von 13,13 Euro je Anteil verkauft. Die überraschende Aktienschwemme ziehe nun den Kurs nach unten, fügte der Börsianer hinzu.

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Laut der Investmentbank Goldman Sachs sinkt Fredriksens Anteil im Zuge des Verkaufs von 20,1 Prozent auf 4,4 Prozent. Zugleich stockt die spanische Hotelier-Familie Riu ihre Beteiligung von rund sechs auf rund acht Prozent auf, wie Tui bestätigte. Auch die Tui-Führung beteiligt sich stärker: Joussen investiert nach eigener Aussage eine weitere halbe Million Euro in die Aktien des Konzerns, Finanzchef Horst Baier und Aufsichtsratschef Mangold nähmen jeweils eine Viertelmillion Euro in die Hand, wie er in einem Brief an die Mitarbeiter ankündigte.

Der Anteil der Tui-Aktien im Streubesitz dürfte nach Berechnungen des Konzerns von rund 48 auf knapp 66 Prozent steigen. Fredriksen hatte seine Tui-Beteiligung erst Ende 2013 aufgestockt. Größter Tui-Aktionär bleibt mit rund 26 Prozent der russische Milliardär Alexej Mordaschow. Er und die Familie Riu arbeiten mit Tui auch im Reisegeschäft eng zusammen.

Joussen zeigte sich von Frederiksens Aktienverkauf wenig überrascht. 'Wir dachten, dass er bei guter Kursentwicklung irgendwann aussteigt', sagte der Manager in einer Telefonkonferenz. Die Tui-Aktie hatte in Joussens erstem Jahr an der Konzernspitze fast zwei Drittel an Wert gewonnen. Fredriksen, der Joussens Vorgänger Michael Frenzel über Jahre hinweg für die schlechte Entwicklung der Aktie kritisiert hatte, komme nun vermutlich Null auf Null aus dem Großteil seines Investments heraus, sagte der Tui-Chef.

MEHR GEWICHT IM MDAX ERHOFFT

Joussen sieht in dem Rückzug Fredriksens auch neue Perspektiven. 'Unser Ziel ist eine Firma, die sich am Markt finanzieren kann.' Allerdings sei der Weg dahin nicht ganz risikolos, wenn sich einer der Anker-Aktionäre verabschiede. Allerdings bekomme Tui mit dem größeren Streubesitz wieder ein größeres Gewicht im MDax (ETR:MDAX). Er sehe den Rückzug daher mit einem weinenden und einem lachenden Auge.

Fredriksen hatte in der Vergangenheit den Kurs der Tui-Spitze immer wieder scharf kritisiert. Der frühere Tui-Chef Frenzel hatte zunächst mit dem Kauf der Container-Reederei Hapag-Lloyd eine zweite Konzernsäule aufgebaut, die die Ertragslage stabilisieren sollte. Fredriksen drängte später auf eine Trennung vom Containergeschäft. Inzwischen hat Tui die Mehrheit an Hapag-Lloyd zwar verkauft, sitzt aber wegen der anhaltenden Krise der Branche noch immer auf einem Anteil von 22 Prozent.um

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