DUISBURG (dpa-AFX) - Neuanfang bei Haniel: Der Duisburger Mischkonzern und Metro-Großaktionär hat einen Nachfolger für seinen unter Beschuss geratenen Chef Jürgen Kluge gefunden. Stephan Gemkow (52), bislang Finanzvorstand bei der Deutschen Lufthansa , werde Kluge an der Spitze ablösen, teilten Haniel und die Deutsche Lufthansa am Mittwoch mit und bestätigten einen Bericht des 'Manager Magazins'. Die Personalie muss zunächst aber noch durch den Aufsichtsrat der Lufthansa. Das Gremium will am 7. Mai über die vorzeitige Beendigung von Gemkows Vertrag beraten.
Damit kann Haniel einen Neuanfang wagen, nachdem der Traditionskonzern im vergangenen Jahr monatelang mit Personalquerelen für Negativ-Schlagzeilen gesorgt hatte. Haniel ist Großaktionär beim Handelskonzern Metro und besitzt zudem die Mehrheit am Pharmahändler Celesio . Mit den damaligen Chefs beider Töchter hatte sich der frühere McKinsey-Manager Kluge im vergangenen Jahr überworfen.
Celesio-Chef Fritz Oesterle verließ im Sommer 2011 das Unternehmen. Spektakulär verliefen die Querelen bei der wichtigsten Haniel-Beteiligung Metro. Das Verhältnis zu dem damaligen Metro-Chef Eckhard Cordes (61) war zerrüttet, nachdem Kluge begonnen hatte, einen Nachfolger für Cordes zu suchen. Monatelang beschäftigte der Machtkampf bei Deutschlands größtem Handelskonzern die Medien.
Cordes erklärte schließlich im Oktober 2011 entnervt, dass er seinen ein Jahr später auslaufenden Vertrag nicht verlängern werde. Kurz darauf kündigte dann auch Kluge an, dass er sich von seinem Amt als Haniel-Chef zurückziehen werde, sobald ein Nachfolger für ihn gefunden sei.
Inzwischen sind die Wogen wieder geglättet. Celesio wird von dem früheren Beiersdorf-Manager Markus Pinger geführt. Bei der Metro sitzt seit Jahresbeginn Olaf Koch im Chefsessel.
Gemkow ist seit 2006 im Vorstand der Lufthansa. Seine Karriere startete der Diplom-Kaufmann als Unternehmensberater bei der BDO Deutsche Warentreuhand. Aktionärsschützerin Jella Benner-Heinacher von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz hat genaue Vorstellungen welches Rüstzeug der neue Haniel-Chef mitbringen muss: 'Er sollte den Spagat schaffen, die Interessen des Großaktionärs und der anderen Aktionäre zusammenzubringen und dabei wieder das operative Geschäft in den Vordergrund zu stellen.'
Zu Haniel gehören neben der Metro-Beteiligung und Celesio noch der Büroausstatter Takkt, das Recyclingunternehmen ELG sowie der Waschraumhygiene-Spezialist CWS-Boco. An dem Duisburger Familienunternehmen sind über 600 Gesellschafter beteiligt, darunter Familienoberhaupt Franz Markus Haniel./she/mne/wiz
Damit kann Haniel einen Neuanfang wagen, nachdem der Traditionskonzern im vergangenen Jahr monatelang mit Personalquerelen für Negativ-Schlagzeilen gesorgt hatte. Haniel ist Großaktionär beim Handelskonzern Metro
Celesio-Chef Fritz Oesterle verließ im Sommer 2011 das Unternehmen. Spektakulär verliefen die Querelen bei der wichtigsten Haniel-Beteiligung Metro. Das Verhältnis zu dem damaligen Metro-Chef Eckhard Cordes (61) war zerrüttet, nachdem Kluge begonnen hatte, einen Nachfolger für Cordes zu suchen. Monatelang beschäftigte der Machtkampf bei Deutschlands größtem Handelskonzern die Medien.
Cordes erklärte schließlich im Oktober 2011 entnervt, dass er seinen ein Jahr später auslaufenden Vertrag nicht verlängern werde. Kurz darauf kündigte dann auch Kluge an, dass er sich von seinem Amt als Haniel-Chef zurückziehen werde, sobald ein Nachfolger für ihn gefunden sei.
Inzwischen sind die Wogen wieder geglättet. Celesio wird von dem früheren Beiersdorf-Manager Markus Pinger geführt. Bei der Metro sitzt seit Jahresbeginn Olaf Koch im Chefsessel.
Gemkow ist seit 2006 im Vorstand der Lufthansa. Seine Karriere startete der Diplom-Kaufmann als Unternehmensberater bei der BDO Deutsche Warentreuhand. Aktionärsschützerin Jella Benner-Heinacher von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz hat genaue Vorstellungen welches Rüstzeug der neue Haniel-Chef mitbringen muss: 'Er sollte den Spagat schaffen, die Interessen des Großaktionärs und der anderen Aktionäre zusammenzubringen und dabei wieder das operative Geschäft in den Vordergrund zu stellen.'
Zu Haniel gehören neben der Metro-Beteiligung und Celesio noch der Büroausstatter Takkt, das Recyclingunternehmen ELG sowie der Waschraumhygiene-Spezialist CWS-Boco. An dem Duisburger Familienunternehmen sind über 600 Gesellschafter beteiligt, darunter Familienoberhaupt Franz Markus Haniel./she/mne/wiz