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ROUNDUP: Leoni-Chef geht 2015 von Bord - Niedrige Dividende drückt Aktie

Veröffentlicht am 25.03.2014, 12:56
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NÜRNBERG (dpa-AFX) - Der Chef geht bald von Bord, die Dividende sinkt - und der Weg zum angepeilten Renditeziel ist noch weit: Der Autozulieferer Leoni (ETR:LEO) konnte zur Bilanzvorlage am Dienstag keine Feierlaune verbreiten. Zwar steht der Vorstand weiter zu den mittelfristigen Umsatz- und Ergebniszielen und denkt schon laut über das Wachstum der nächsten zehn Jahre nach. Doch der große Gewinnschub lässt auch 2014 auf sich warten. Zunächst stehen Rekordinvestitionen an, der Kabelspezialist will sich noch enger an die Autobranche binden. Leoni-Aktien gingen auf Talfahrt.

Analysten zeigten sich enttäuscht von der Gewinnprognose für dieses Jahr. Sie hatten statt 200 Millionen Euro im Schnitt 25 Millionen mehr auf dem Zettel. Auch die von 1,50 auf 1,00 Euro je Aktie gekappte Dividende erwischte den Markt auf dem falschen Fuß. Die Aktie gab zum Mittag 4,26 Prozent ab und war Schlusslicht im MDax (ETR:MDAX).

Außerdem drückte nicht zuletzt der überraschend angekündigte Abschied von Konzernchef Klaus Probst die Stimmung. Der Aufsichtsrat verlängerte seinen Vertrag nur um ein halbes Jahr bis zum 30. Juni 2015. "Das war mein persönlicher Wunsch", sagte der 60-Jährige, der den Vorstand seit 2002 führt. Mit dann 62 Jahren wolle er sich mehr um seine Familie als um einen Vorstandsposten kümmern. Das hätten die Kontrolleure "nach einigen Diskussionen" auch akzeptiert.

Bis Ende 2019 bleiben dagegen Finanzchef Dieter Belle und Bordnetz-Vorstand Andreas Brand. Als viertes Mitglied tritt Frank Hiller als Chef des Kabel-Geschäfts am 1. April in den Vorstand ein und übernimmt den Spartenvorstand von Probst. Sein Vertrag läuft bis 2017. Der neue Konzernchef soll Anfang nächsten Jahres vorgestellt werden.

Die Messlatte liegt schon hoch: 2016 soll Leoni erstmals die Marke von fünf Milliarden Euro Umsatz knacken und dabei 350 Millionen Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) einfahren - und das Tempo wollen die Nürnberger danach nicht drosseln. Sollten sie bis ins Jahr 2025 mit durchschnittlich acht Prozent pro Jahr wachsen, könnte der Konzern in gut zehn Jahren bei zehn Milliarden Euro Umsatz liegen. Diese Rechnung hält Probst für "realistisch" und gibt auch bis weit nach seinem Ausscheiden eine Umsatzrendite von sieben Prozent aus.

Für 2014 stehen allerdings erst 4,9 Prozent auf dem Zettel. Dass es nicht mehr wird, liegt unter anderem an Rekordinvestitionen für 200 Millionen. Wie schon 2013 muss Leoni außergewöhnlich viele Projektanläufe schultern, die kurzfristig auf den Gewinn drücken - auf lange Sicht aber das Wachstum sichern.

Speziell in Asien sowie Nord- und Südamerika wollen die Nürnberger zulegen, um sich weniger abhängig vom Auf und Ab des heimischen Automarkts zu machen. Mit einer so breiten geografischen Aufstellung traut sich der Vorstand sogar noch mehr Abhängigkeit von der Autoindustrie zu.

Ursprünglich wollte der Konzern den Anteil des übrigen Geschäfts auf 40 Prozent steigern. Doch vergangenes Jahr warf der Vorstand seine Strategie laut Probst um, nun soll der Umsatz bis 2025 auf 20 Prozent sinken. Drei Viertel der Erlöse machte Leoni schon 2013 mit der Autobranche und dieses Geschäft wuchs seit 2008 im Schnitt jedes Jahr um 7,6 Prozent. Mit der übrigen Industrie legte der Umsatz dagegen nur um 2,3 Prozent zu.

Im vergangenen "Übergangsjahr" hatte der Konzern seinen Umsatz auf 3,92 Milliarden Euro gesteigert. Das Ebit war auch wegen hoher Umbau- und Sanierungskosten um fast ein Drittel auf 163,1 Millionen Euro abgesackt, unter dem Strich blieb mit 105,9 Millionen Euro ebenfalls ein Drittel weniger Überschuss.ja

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