💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Strategien freischalten

ROUNDUP: Lloyds für Staatsausstieg bereit - Gewinn und Dividenden-Hoffnung

Veröffentlicht am 01.08.2013, 13:25
Aktualisiert 01.08.2013, 13:32
LONDON (dpa-AFX) - Die britische Großbank Lloyds macht sich für den erhofften Ausstieg des Staates hübsch. Fünf Jahre nach der milliardenschweren Rettung durch den Steuerzahler fuhr das Institut in der ersten Jahreshälfte wieder einen hohen Gewinn ein. Mit dem Ergebnis im Rücken stellte das Unternehmen am Donnerstag die Rückkehr zu Dividendenzahlungen in Aussicht. Damit erleichtert sie dem Staat den für Herbst angekündigten Anfang vom Ausstieg. Die Aktie setzte den seit Monaten andauernden Höhenflug fort. Sie legte bis zum Mittag um gut 7 Prozent auf 73,53 Pence zu. Das ist der höchste Stand seit zweieinhalb Jahren.

In der ersten Jahreshälfte verdiente das Institut unter dem Strich knapp 1,6 Milliarden Pfund (rund 1,78 Mrd Euro). Vor einem Jahr hatte die Bank noch einen Fehlbetrag von 662 Millionen Pfund ausgewiesen. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn verdreifachte sich fast auf 2,9 Milliarden Pfund und lag damit deutlich über den Erwartungen von Analysten.

Die Bank profitierte neben Kosteneinsparungen vor allem von einer verbesserten Kreditqualität. Die Abschreibungen für faule Kredite gingen um 43 Prozent auf 1,8 Milliarden Pfund zurück. So konnte das Institut auch neuerliche Rückstellungen über 450 Millionen Pfund für mit Kreditausfallversicherungen falsch beratene Kunden kompensieren.

Der Skandal hatte Lloyds in den vergangenen Jahren immer wieder in die roten Zahlen gedrückt. Mittlerweile hat die Bank der Fall 7,3 Milliarden Pfund gekostet. Das ist mehr als bei jeder anderen Bank in Großbritannien. Inzwischen scheint für Lloyds das Schlimmste aber vorüber zu sein. Die Zahl neuer Schadensersatzforderungen von Kunden ging zuletzt immer stärker zurück.

Vorstandschef Antonio Horta-Osorio sieht sein Institut für einen Ausstieg des Staates gerüstet: 'Wir sind profitabel und wir helfen der britischen Wirtschaft.' Jetzt liege es am Staat, wie und wann er seinen Anteil wieder in private Hände geben wolle. Die britische Regierung hatte im Juni angekündigt, im Herbst erste Teile ihres Aktienpakets zu verkaufen. Der Staat hatte Lloyds in der Krise mit 20 Milliarden Pfund gerettet und hält derzeit rund 39 Prozent an der Bank.

Das könnte für den Steuerzahler ein gutes Geschäft werden. Die Aktie hat in diesem Jahr mit den Gewinnen vom Donnerstag bereits um fast 50 Prozent zugelegt und notiert mit knapp 74 Pence deutlich über dem rechnerischen Einstiegskurs des Staates von 61 Pence je Anteilsschein. In der vergangenen Woche hatte es in Finanzkreisen geheißen, dass der Staat im September zunächst bis zu ein Viertel der von ihm gehalten Aktien verkaufen und dafür rund 5 Milliarden Pfund kassieren wolle. Es könnte aber auch sein, dass der Verkauf je nach Marktlage schon früher beginnt.

Um für Investoren attraktiv zu sein, schürte Lloyds die Hoffnung auf künftige Dividendenzahlungen. Die Gespräche mit den Aufsichtsbehörden zu diesem Thema sollten schon bald beginnen. Das Institut selbst sieht sich gerüstet. Die risikogewichtete harte Kernkapitalquote lag Ende Juni unter Einbeziehung aller erst ab 2019 voll gültigen Regeln bei international starken 9,6 Prozent. Bis zum Jahresende will Lloyds auf mehr 10 Prozent kommen.

Auch die Verschuldungsquote, die das Eigenkapital pauschal ins Verhältnis zur gesamten Bilanzsumme setzt, sieht Lloyds bei starken 4,2 Prozent. Im Mai hatte die britische Aufsicht noch ein Loch von 8,6 Milliarden Pfund festgestellt. Dieses schließt Lloyds über den forcierten Verkauf von Randbereichen. So kassierte die Bank für den Verkauf ihres US-Geschäfts bei mit Hypotheken besicherten Wertpapieren 5 Milliarden Dollar. Zudem trennte sie sich von einem weiteren Anteil am Vermögensverwalter St. Jame's Place. Auf der Verkaufsliste stehen zudem noch das australische Geschäft und die Fondsgesellschaft Scottish Widows Investment Partnership (SWIP)./enl/stw/zb

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.