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ROUNDUP: Rabobank zahlt 774 Millionen Euro in Libor-Vergleich - Chef-Rücktritt

Veröffentlicht am 29.10.2013, 14:51
UTRECHT (dpa-AFX) - Im Skandal um manipulierte Referenz-Zinssätze muss die niederländische Rabobank 774 Millionen Euro als Buße bezahlen. Die Bank traf mit britischen, amerikanischen und niederländischen Behörden einen außergerichtlichen Vergleich, wie sie am Dienstag in Utrecht mitteilte. Zudem räumte das Institut offiziell ein Fehlverhalten ein. Die Höhe der Vergleichszahlung war bereits in der vergangenen Woche durchgesickert. Für die 1898 gegründete Genossenschaftsbank ist es die höchste Strafe ihrer Geschichte.

Vorstandschef und Chairman Piet Moerland kündigte seinen sofortigen Rücktritt an. 'Im Namen der Bank und des Vorstandes will ich ein glasklares Signal abgeben: das aufrechte Bedauern und die scharfe Missbilligung des unangebrachten Verhaltens', erklärte Moerland. Er war seit 2009 Chef der Bank. Seine Aufgaben nimmt vorläufig Rinus Minderhoud aus dem Verwaltungsrat wahr.

Weltweit ist es die zweithöchste Vergleichszahlung, die bislang gegen eine Bank im Zusammenhang mit der Manipulation der Referenzzinsätze verhängt wurde. Dabei geht es vor allem um den in London fixierten Libor, aber auch andere Sätze wie Euribor und Tibor. Die bisherige Rekordstrafe bekam die Schweizer Großbank UBS mit 1,5 Milliarden US-Dollar aufgebrummt. Im vergangenen Jahr war herausgekommen, dass Mitarbeiter mehrerer Großbanken den Satz für die Referenzzinsen jahrelang mit falschen Angaben verschoben hatten, um höhere Gewinne einzustreichen.

Als erste Bank war die britische Barclays zu einer Zahlung von rund 450 Millionen Dollar verdonnert worden. Auch hier musste der damalige Chef Bob Diamond seinen Platz räumen. Die Royal Bank of Scotland (RBS) zahlte rund 600 Millionen Dollar. Zusammen mit Rabobank hat die Branche nun schon mit rund 3,7 Milliarden Dollar für den Skandal gebüßt.

Gegen zahlreiche weitere Institute laufen noch Ermittlungen, darunter auch gegen die Deutsche Bank . Diese könnten zu 'hohen Geldstrafen' führen, schrieb das Institut am Dienstag in seinem Quartalsbericht. Dass einzelne Deutsche-Bank-Mitarbeiter an den Tricksereien beteiligt waren, bestreitet die Bank nicht. Sie betont aber, dass das Top-Management nicht in die Vorgänge verwickelt war.

Allerdings kassierte das Frankfurter Arbeitsgericht die fristlose Kündigung von vier Mitarbeitern im September. Das Gericht urteilte, die Deutsche Bank habe selbst 'durch ihre interne Organisation ... einen erheblichen Interessenkonflikt herbeigeführt', die Entlassungen seien 'unverhältnismäßig'.

Der täglich in London festgestellte Libor-Satz gibt an, zu welchen Konditionen sich Banken untereinander Geld leihen. Er wird bislang aus den wenig kontrollierten Eingaben von einigen Kreditinstituten gebildet. Schon winzige Veränderungen können dabei große Wirkungen haben, denn der Libor wird als Grundlage für eine große Zahl an Finanzgeschäften herangezogen. Sie reichen von Krediten für Häuslebauer bis hin zu komplexen Derivategeschäften./enl/ab/zb/stk

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