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ROUNDUP: Spendable Urlauber erfreuen Tui und Tui Travel - Fusion nicht in Sicht

Veröffentlicht am 06.02.2014, 13:13
Aktualisiert 06.02.2014, 13:20

HANNOVER/BERLIN/CRAWLEY (dpa-AFX) - Bei Tui Travel (FSE:T7L) (ISS:TT) laufen die Geschäfte mit dem Urlaub immer besser, doch für den Mutterkonzern Tui (ETR:TUI1) rückt die lange ersehnte Komplettübernahme seiner Veranstaltersparte in die Ferne. Derweil gelingt es der wichtigsten Konzerntochter zunehmend, teure Reisen zu verkaufen. Tui-Chef Friedrich Joussen sieht unterdessen junge Reise-Portale im Internet als wichtigste Herausforderung für Europas größten Konzern der Branche.

Die Aktien von Tui und Tui Travel reagierten gegensätzlich auf die Nachrichten. Während die Tui-Papiere in Frankfurt bis zur Mittagszeit um 1,10 Prozent auf 12,88 Euro zulegten, ging es für die Papiere der Tochter an der Londoner Börse um 0,59 Prozent auf 421,90 britische Pence nach unten. Tui Travel gehört nur zu 56 Prozent dem deutschen Tui-Konzern, bei dem außerdem die konzerneigenen Hotels, die Flotten von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten und Tui Cruises sowie die verbliebene Beteiligung an der Container-Reederei Hapag-Lloyd aufgehängt sind.

Die Frage einer Komplettübernahme stelle sich 'im Moment für mich nicht', sagte Tui-Chef Joussen den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX nach seinem ersten Jahr an der Konzernspitze. 'Die relativ komplizierte Struktur, die wir heute mit Tui und unserer Tochter Tui Travel haben, ist zwar auch beim Kulturwandel eine Herausforderung, aber es geht sichtbar voran.' Die Gesellschaft war die 2007 aus der Fusion mit dem Konkurrenten First Choice entstanden. Joussens Vorgänger Michael Frenzel hatte Anfang 2013 vergeblich versucht, die übrigen Aktionäre aus dem Unternehmen herauszukaufen.

Für Tui Travel verlief das Geschäft zuletzt weitgehend erfreulich - trotz der Unruhen am sonst so beliebten Winterreiseziel Ägypten. Im Schnitt hätten die Kunden für den Winter wie für den bevorstehenden Sommer bislang im Schnitt rund drei Prozent teurere Reisen gebucht, bilanzierte Tui-Travel-Chef Peter Long am Donnerstag. Zwar entschieden sich im Winter zehn Prozent weniger Deutsche für einen Urlaub mit Europas größtem Veranstalter, dafür bezahlten sie im Schnitt gleich sechs Prozent mehr dafür als ein Jahr zuvor. Dabei halbierte sich der Anteil der Ägypten-Reisenden laut Joussen zuletzt von neun auf knapp vier Prozent. Gewinner seien Griechenland und vor allem die Kanaren.

Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Dezember hielt Tui Travel den Umsatz mit 2,7 Milliarden britischen Pfund (rund 3,3 Mrd Euro) auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Der bereinigte operative Verlust sank auch dank weiterer Einsparungen im schwierigen Frankreich-Geschäft um sieben Prozent auf 108 Millionen Pfund. Unter dem Strich ging der Fehlbetrag um acht Prozent auf 111 Millionen Pfund zurück. Reiseveranstalter schreiben im Winterhalbjahr meist rote Zahlen. Ihre Gewinne fahren sie in der Hauptreisezeit im Sommer ein. Im laufenden Geschäftsjahr bis Ende September will Tui Travel den bereinigten operativen Gewinn um sieben bis zehn Prozent steigern. Der Mutterkonzern will seine Quartalszahlen zur Hauptversammlung an diesem Mittwoch (12. Februar) vorlegen.

Joussen sieht den Reiseverkauf im Internet als wichtige strategische Frage. Die neue Messlatte seien nicht mehr klassische Wettbewerber, sondern Online-Anbieter wie der Expedia-Ableger Trivago, dessen Nutzer Hotelangebote von rund 200 Buchungsseiten im Internet auf einen Blick vergleichen können. Auch bei Tui Travel wächst der Online-Absatz: Für den Sommer buchten den Angaben zufolge acht Prozent mehr Kunden ihren Urlaub im Internet als ein Jahr zuvor.

Unterdessen sieht der Manager verloren gegangenes Vertrauen der Anleger zurückkehren. 'Es ist unser Ziel, weitere strategische, langfristige Investoren zu gewinnen.' Die Tui-Aktie sei wieder attraktiv. So will der Konzern seinen Aktionären für das abgelaufene Geschäftsjahr erstmals seit 2007 wieder eine Dividende ausschütten. Das laufende Sanierungsprogramm 'OneTui' soll ab 2014/15 jährlich zu einem Barmittelüberschuss von 100 Millionen Euro führen. Bisher verbrannte der Konzern jedes Jahr Geld.

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