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ROUNDUP: Umbau belastet Accor - Neuer Chef soll Konzern auf Kurs bringen

Veröffentlicht am 28.08.2013, 12:43
PARIS (dpa-AFX) - Der Umbau bei Europas größtem Hotelbetreiber Accor hat Spuren in der Bilanz hinterlassen. Das operative Ergebnis ging im ersten Halbjahr zurück, wie das französische Unternehmen am Mittwoch in Paris mitteilte. Auch im Gesamtjahr könnte es unter dem des Vorjahres bleiben. 2013 rechnet der Konzern mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 510 bis 530 Millionen Euro, nach 526 Millionen Euro im Vorjahr. Den Kurs des Hotelkonzerns wird künftig Sebastien Bazin bestimmen. Wie am Vortag bekannt wurde, soll der 51-Jährige mit sofortiger Wirkung seinen Job antreten. Bazin kommt vom Finanzinvestor Colony Capital, einem Großaktionär von Accor.

Die Accor-Aktie geriet am Mittwoch unter Druck. Bis zum Mittag verlor sie gut 3,5 Prozent auf 27,72 Euro. Der operative Gewinn sei niedriger als erwartet ausgefallen, sagten Händler. Vor Zinsen und Steuern (EBIT) verdiente Accor in der ersten Jahreshälfte 198 Millionen Euro und damit 6,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Analysten hatten mit einem stabilen Ergebnis gerechnet. Der Umsatz ging durch den Verkauf der Kette 'Motel 6' um 0,9 Prozent auf rund 2,7 Milliarden Euro zurück.

Dafür schafften es die Franzosen unter dem Strich wieder aus den roten Zahlen. Nach dem der Motel-6-Verkauf durch die vorzeitige Auflösung von Leasingverpflichtungen und Abschreibungen Accor im Vorjahr einen Verlust von mehr als einer halben Milliarde Euro eingebrockt hatte, fiel aktuell ein Gewinn von 34 Millionen Euro an. Zum Konzern gehören Hotelmarken wie Ibis, Sofitel, Mercure oder Pullman. Accor betreibt über 3.500 Hotels, die Mehrzahl davon in Europa.

Der Konzern hatte sich im Frühjahr einen Umbau verordnet. Kritiker hatten schon längere Zeit bemängelt, dass Accor im Gegensatz zu Konkurrenten wie Marriott International (Marriott, Ritz-Carlton, Courtyard), Starwood Hotels (Sheraton, Le Meridien, Westin) oder InterContinental Hotels (Intercontinental, Crowne Plaze, Holiday Inn) zu sehr auf eigene Hotels setzt, was Kapital bindet. In den kommenden drei Jahren soll sich dieser Anteil von derzeit 58 Prozent auf 20 Prozent reduzieren. Die Erlöse aus Verkäufen sollen wiederum für die Expansion in Wachstumsmärkte genutzt werden. 30.000 neue Zimmer will der Konzern bis 2016 im Angebot haben.

Die Kosten sollen im gleichen Zeitraum durch ein Sparprogramm um 100 Millionen Euro sinken. Erste Effekte werden laut Accor in der zweiten Hälfte diese Jahres zu spüren sein. Gespart wird unter anderem in der Pariser Hauptverwaltung. Abfindungszahlungen und andere Restrukturierungskosten schlugen in den ersten sechs Monaten mit 49 Millionen Euro zu Buche.

Neu-Accor-Chef Bazin wird bei Accor der vierte Vorstandsvorsitzende seit 2006. Sein Vorgänger Dennis Hennequin musste im April dieses Jahres nach Meinungsverschiedenheiten über die Strategie das Unternehmen verlassen. Dem Verwaltungsrat ging der Umbau nicht schnell genug. Interimsweise übernahm danach Yann Caillère das Ruder. Bazin hat für Colony Capital einige Deals in der Hotelindustrie eingefädelt, auch eine Beteiligung an Accor gehört dazu. Zusammen mit Eurazeo Capital hält der Investor gute 21 Prozent an dem Hotelbetreiber./she/enl/jha/

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