💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Alle ansehen

ROUNDUP: Umweltbehörde droht VW im Abgas-Skandal mit 'drakonischen' Strafen

Veröffentlicht am 19.11.2015, 05:55
© Reuters.  ROUNDUP: Umweltbehörde droht VW im Abgas-Skandal mit 'drakonischen' Strafen
VOWG_p
-

LOS ANGELES (dpa-AFX) - Kurz vor Ablauf eines wichtigen Ultimatums hält die kalifornische Umweltbehörde CARB den Druck auf Volkswagen (XETRA:VOW3) im Abgas-Skandal aufrecht. "Wenn sie keinen Plan vorlegen, der für uns und die EPA akzeptabel ist, dann stehen uns Strafen zur Verfügung - es geht nicht ewig so weiter, es gibt eine Deadline", sagte CARB-Chefin Mary Nichols der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch (Ortszeit) bei der Los Angeles Auto Show. Allerdings werde man den Wolfsburgern noch etwas Zeit geben.

Am Freitag läuft für VW (XETRA:VOW3) eine erste Frist ab, innerhalb derer der deutsche Autobauer den US-Regulierern Vorschläge für einen Rückruf von knapp 500 000 Diesel-Fahrzeugen unterbreiten muss, in denen eine spezielle Software ("Defeat Device") zur Manipulation von Emissionstests in den USA installiert wurde. Die Behörden haben dann 20 Geschäftstage Zeit, den Plan zu prüfen.

"Danach könnten wir potenziell anfangen, Strafen zu verhängen", so Nichols. Es gehe allerdings nicht darum, VW mit Strafen zu überziehen, sondern eine Lösung zu finden.

VW-USA-Chef Michael Horn wurde bei seinem Auftritt in Los Angeles kühl empfangen. "Das mit dem Applaus werden wir nochmal üben müssen", sagte er zur Begrüßung. Horn, der von Dutzenden Journalisten bedrängt wurde, entschuldigte sich abermals für die Verfehlungen des Konzerns und erklärte: "Nichts ist für mich persönlich wichtiger als die Zufriedenheit der Kunden und es wieder gut zu machen für alle, die über die Jahre Vertrauen in Volkswagen hatten."

Horn bestätigte, dass VW-Vertreter sich am Freitag zu Gesprächen mit den US-Behörden EPA und CARB treffen werden. "Wir kooperieren voll und ganz, und wir werden dies weiter tun, mit maximal möglicher Transparenz." Zum konkreten Zeitplan für den Rückruf hielt der US-Statthalter der Wolfsburger sich aber weiter bedeckt. "Es ist zu früh, und ich würde großen Ärger bekommen, wenn ich heute etwas dazu sage."

CARB-Chefin Nichols übte indes massive Kritik am bisherigen Krisenmanagement des Unternehmens: "Am Anfang haben sie abgestritten, dass es überhaupt ein Problem gibt." Dann habe der Konzern zunächst Anwälte angeheuert und Pressemitteilungen verschickt, anstatt an einer Lösung zu arbeiten. "Sie waren offenbar mehr um ihren Aktienkurs und möglicherweise ihre Kunden besorgt, als um die Umweltschäden, die sie anrichten", sagte die Vorsitzende der Institution, die im September gemeinsam mit der US-Umweltbehörde EPA die Affäre ins Rollen gebracht hatte.

Sollte sich VW bei einem Rückruf nicht an die Vereinbarungen halten, gäbe es die Möglichkeit, die betroffenen Autos aus dem Verkehr zu ziehen, sagte Nichols. Bei der jährlichen Erneuerung der Registrierung würde dann die Fahrerlaubnis verweigert. "Dies sind drakonische Strafen, und es ist überflüssig zu sagen, dass wir nicht hoffen, sie verhängen zu müssen." Doch die exzessive Luftverpestung durch die Fahrzeuge müsse gestoppt werden. "Wir warten noch immer darauf, wie das gelöst werden kann."

Ein großes Problem beim Rückruf sei, so Nichols, dass Fahrer möglicherweise überhaupt kein Interesse daran hätten. Denn der Ausbau der Schummel-Software, die VW seit 2009 in diversen Diesel-Fahrzeugen installierte, ginge zu Lasten von Leistung und Spritverbrauch. "Wenn sich herumspricht, dass die Reparatur die Autos weniger spritzig fahren lässt und dadurch mehr Sprit bezahlt werden muss [...], werden Leute sich dagegen entscheiden." Durch den "Defeat Device" wird die Abgasreinigung nur im Testbetrieb voll aktiviert.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.