HAMBURG (dpa-AFX) - Begleitet von Warnstreiks gehen die Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie an der Küste am Donnerstag (12.00 Uhr) in Hamburg in die dritte Runde. Die Gewerkschaft fordert für die 140 000 Arbeitnehmer in den Ländern Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und im nordwestliche Niedersachsen unter anderem eine Erhöhung der Entgelte um 5,5 Prozent. Die Arbeitgeber haben bislang 2,2 Prozent angeboten.
Die IG Metall Küste hat in der Region Hamburg mehr als 10 000 Arbeitnehmer zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Davon betroffen sind Unternehmen wie Siemens (ETR:SIE), Daimler (XETRA:DAIGn) und Airbus (PARIS:AIR) (XETRA:AIRG), ebenso wie die Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich (ETR:JUN3) und Still und die Werft Blohm+Voss. Damit verschärft die Gewerkschaft noch einmal ihre Warnstreiks.
Auch in Niedersachsen gehen die Arbeitsniederlegungen weiter: In Salzgitter, Gifhorn, Aerzen bei Hameln und Lüchow wollen Beschäftigte zeitweise auf die Straße gehen. Am Freitag beginnt in Hannover die dritte Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im Tarifbezirk Niedersachsen. Auch für diesen Tag sind Warnstreiks unter anderem in Hannover und Salzgitter geplant.
In anderen Tarifbezirken wie Nordrhein-Westfalen und Bayern haben sich nach der dritten Verhandlungsrunde tiefe Gräben gezeigt, vor allem in den Fragen Weiterbildung und Altersteilzeit. Die IG Metall Küste gibt sich hart und hat in den vergangenen Wochen bereits tägliche Warnstreiks in mehr als 120 Betrieben im Norden organisiert. "Die Arbeitgeber müssen beim Geld kräftig nachlegen und ihre Verweigerungshaltung bei der Altersteilzeit und der Zukunftsfrage Weiterbildung aufgeben", sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste.
Die Arbeitgeber sind über die Warnstreikserie empört. "Einfach immer weiter mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen führt nicht zum Ziel", sagte der Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbandes Nordmetall, Thomas Lambusch. Warnstreiks seien Symbolpolitik ohne Interesse an Ergebnissen. Die IG Metall müsse einlenken.