PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Freitag überwiegend moderat nachgegeben. Zu den Ausnahmen zählten die Börsen in Zürich und Stockholm. Anleger aus der Europäischen Union (EU) zeigten sich besorgt angesichts der Turbulenzen um den Brexit und den Haushaltsstreit Italiens mit der EU. Auch der weiterhin ungelöste Handelskonflikt zwischen den USA und China bleibt ein Thema für die Börsianer.
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ging letztlich mit minus 0,30 Prozent auf 3180,74 Punkte aus dem Tag. Im Wochenverlauf bedeutet das ein Minus von 1,5 Prozent. In Paris verlor der Cac 40 (CAC 40) am Freitag 0,17 Prozent auf 5025,20 Punkte. Der Londoner FTSE 100 sank um 0,34 Prozent auf 7013,88 Punkte und büßte damit in den vergangenen fünf Handelstagen insgesamt 1,3 Prozent ein.
Aktien aus der europäischen Medienbranche (Stoxx 600 Media PR) zählten zu den Favoriten. Der Sektor gewann 0,4 Prozent. Noch besser entwickelte sich nur die Finanzdienstleisterbranche und der Rohstoffsektor.
Im Eurozonen-Leitindex nahmen die Anteile von Vivendi (9:VIV) die Spitze ein mit plus 3,1 Prozent. Der französische Medienkonzern hatte am Vorabend seine Umsatzzahlen für das dritte Quartal veröffentlicht. Dank einer robusten Musiksparte konnte er seine Geschäfte deutlich ausbauen.
Die Papiere von Vallourec (9:VLLP) büßten in Paris ein Drittel ihres Wertes ein. Der Stahlrohr-Hersteller für die Öl- und Gasindustrie habe einen schwachen Ausblick geliefert, beim Umsatz enttäuscht und zudem seien die Mittelabflüsse überraschend hoch gewesen, hieß es. Händler verwiesen auf den negativen Cashflow und die daraus resultierenden Sorgen über den Verschuldungsgrad des Unternehmens.
In Zürich setzten sich dagegen die Anteilsscheine des Industriekonzerns ABB (5:ABBN) mit einem Gewinn von 1,5 Prozent an die Spitze des Schweizer Leitindex SMI (SMI). Die Aktien profitieren einmal mehr von aufgewärmten Spekulationen rund um einen möglichen Verkauf des Stromnetz-Geschäfts.
In London büßten die Papiere von Astrazeneca (3:AZN) knapp 2 Prozent ein und litten darunter, dass der Pharmakonzern einen Rückschlag bei seinem Krebsmittel Imfinzi einstecken musste.
Um 2 Prozent ging es außerdem in Amsterdam für die Bank ABN Amro (7:ABNd) abwärts. Diese will ihre Kostenquote zwar auf unter 55 Prozent drücken, die neuen, vorsichtigen Profitabilitätsziele aber überzeugte die Anleger nicht.