PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der europäische Aktienmarkt hat am Dienstag nachgegeben. Die fortgesetzten Kursverluste in Griechenland sowie einige enttäuschende Nachrichten von Unternehmensseite hätten die Stimmung der Anleger belastet, sagte Marktanalyst Jasper Lawler vom Broker CMC Markets UK. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) fiel um 0,44 Prozent auf 3619,31 Punkte.
In Paris gab der CAC 40 (CAC 40) um 0,16 Prozent auf 5112,14 Punkte nach. Der britische Leitindex FTSE 100 (ISE:UKX) trat mit einem Minus von 0,03 Prozent auf 6686,57 Punkte nahezu auf der Stelle.
In Athen weitete der Leitindex Athex Composite seine Vortagesverluste von rund 16 Prozent aus und fiel um mehr als 1 Prozent. Am Montag war der Handel an der Athener Börse nach mehr als einem Monat Zwangspause wieder aufgenommen worden. Grund der Pause war die Zuspitzung der Griechenland-Krise gewesen.
Mit Blick auf das Branchentableau fiel der Index der Bankenwerte (DJX:SX7P) mit einem Minus von 1,24 Prozent am deutlichsten. Hier machte sich vor allem der Kurseinbruch um rund 10 Prozent bei den Aktien des französischen Kreditinstituts Credit Agricole (PARIS:CAGR) (PSE:PACA) (FSE:XCA) bemerkbar. Das Geldhaus hatte zwar im zweiten Quartal wieder einen dicken Gewinn geschrieben. Börsianern zufolge fürchten Anleger aber um eine erhoffte Milliardenausschüttung, da die Aufsichtsbehörden einen dazu wohl notwendigen Umbau blockieren könnten.
Im EuroStoxx 50 büßten die Aktien der italienischen Bank Intesa SanPaolo (MILAN:ISP) (ETR:IES) als Schlusslicht 2,61 Prozent ein. Die Papiere der Deutschen Bank (XETRA:DBKGn) fielen um 2,58 Prozent und die Aktien des spanischen Kreditinstituts BBVA (MADRID:BBVA) (FSE:BOY) gaben um 1,78 Prozent nach.
Die Aktien des britischen Pharmakonzerns Shire (ISE:SHP) (FSE:SP2A) knickten im FTSE 100 um fast 6 Prozent ein. Shire will den Konkurrenten Baxalta (NYSE:BXLT) schlucken: Mit einem 30 Milliarden US-Dollar schweren Gebot trommelt der britisch-irische Konzern gegen den Willen des US-Unternehmens für eine Übernahme.
Rohstoffwerte erholten sich hingegen ein wenig, nachdem sie jüngst um Sog fallender Rohstoffpreise stark unter Druck geraten waren. Ihr Index (DJX:SXPP) stieg um 1,19 Prozent. Die Anteilsscheine der britischen Bergbaukonzerne Rio Tinto (ISE:LONDON:RIO) (FSE:RIO1) und BHP Billiton (ISE:BLT) (BER:BIL) verteuerten sich im Stoxx Europe 50 (DJX:SX5P) um anderthalb bis zwei Prozent.