PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am Montag wieder in die Gewinnspur zurückgefunden. Händler sprachen von einer Gegenbewegung, nachdem die Enttäuschung über die moderater als erhofft ausgefallenen geldpolitischen Eingriffe der Europäischen Zentralbank die Kurse in der vergangenen Woche auf Talfahrt geschickt hatte. Der Rückschlag am Donnerstag sei übertrieben hoch ausgefallen, hieß es. Positiv halle zudem noch der gute US-Arbeitsmarktbericht für November nach, der von einer robusten Konjunktur in den Vereinigten Staaten zeuge.
Der EuroStoxx-50-Index (Euro Stoxx 50) büßte am späten Montagnachmittag zwar einen Teil seiner deutlichen Gewinne ein, stieg am Ende aber noch um 0,88 Prozent auf 3360,21 Punkte. Der Pariser CAC-40-Index (CAC 40) kletterte um 0,88 Prozent auf 4756,41 Punkte nach oben. Außerhalb der Eurozone dagegen gab der FTSE-100-Index (ISE:UKX) in London um 0,24 Prozent auf 6223,52 Punkte nach. Angesichts des weiter sinkenden Ölpreises büßten Aktien von Rohstoffkonzernen um bis zu viereinhalb Prozent ein.
Zu den schwächsten europäischen Branchen zählten die Rohstoffkonzerne (DJX:SXPP) sowie vor allem die Öl- und Gasunternehmen. Der Stoxx 600 Oil + Gas (DJX:SXEP) sackte zum Handelsschluss um 2,82 Prozent ab. Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hatte am Freitag bekannt gegeben, trotz des derzeitigen Überangebots an Rohöl weltweit ihre Förderpolitik beizubehalten. Die Preise für Rohöl und in der Folge für Benzin, Diesel und Heizöl dürften damit absehbar niedrig bleiben. Im EuroStoxx notierten die Aktien des Ölkonzerns Eni (MILAN:ENI) (XETRA:ENI) mit einem Minus von rund zweieinhalb Prozent am Ende.
Ansonsten lagen fast alle Branchenindizes des Stoxx 600 in der Gewinnzone. Am besten schnitten die Immobilienwerte (DJX:SX86P) mit einem Plus von 1,38 Prozent ab. Für gute Laune sorgte die Nachricht, dass das Bundeskartellamt grünes Licht für die geplante milliardenschwere Übernahme des Unternehmens Deutsche Wohnen (ETR:DWNI) durch den Konkurrenten Vonovia (XETRA:VNAn) gegeben hatte.
Die Aktien des europäischen Flugzeugbauers Airbus (XETRA:AIRG) (PSE:PAIR) setzten sich mit einem Plus von rund 3 Prozent an die Spitze des europäischen Leitindex EuroStoxx. Airbus hatte seine Bestellungen bis Ende November auf seiner Webseite veröffentlicht, die sich netto auf 1007 summierten.
In Stockholm sackten die Papiere von Electrolux
Die Aktien von Novartis (VTX:NOVN) (FSE:NOT) schlossen in Zürich rund ein halbes Prozent höher. Der Pharmakonzern hatte positive neue Resultate einer klinischen Studie für das Medikament Jakavi bei seltenen Blutkrebserkrankungen präsentiert.
Die Anteilsscheine der Credit Suisse (VTX:CSGN) (ETR:CSX) aber büßten mehr als 1 Prozent ein. Der schweizerische Großbank droht einem Pressebericht zufolge in den USA eventuell eine weitere Strafzahlung. Derzeit untersuche die US-Börsenaufsicht mögliche Unregelmäßigkeiten in der Berichterstattung zum Privatkundengeschäft, meldete die "Financial Times" unter Berufung auf mit der Sache vertrauter Personen.