PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die anhaltende Geldflut der Notenbanken und der weiter schwächelnde Eurokurs haben auch am Freitag am europäischen Aktienmarkt für Hochstimmung gesorgt. Die Börsen profitieren Händlern zufolge weiter von dem Anleihenkaufprogramm der Europäischen Zentralbank, das jeden Monat bis zu 60 Milliarden Euro in die Märkte spült - einen Teil davon legen Investoren auf der Suche nach Rendite auch in Aktien an. Zudem hilft ein schwacher Euro der Exportwirtschaft. Am Nachmittag lieferte eine freundliche Wall Street zusätzliche Unterstützung
Der EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) schloss 0,92 Prozent höher bei 3816,76 Punkten, was abermals den höchsten Stand seit gut sieben Jahren bedeutete. In der abgelaufenen Wochen stieg das Börsenbarometer damit um insgesamt 2,73 Prozent. Der Londoner FTSE 100 (ISE:UKX) ging am Freitag mit einem Aufschlag von 1,06 Prozent auf 7089,77 Punkte knapp unter seinem im Verlauf erreichten Rekordhoch aus dem Handel. In Paris stieg der Cac 40 (CAC 40) um 0,60 Prozent auf 5240,46 Punkte.
Im Branchentableau kletterte der Index der Technologiewerte (DJX:SX8P) mit einem Aufschlag von 1,74 Prozent an die Spitze. Der finnische Netzwerkausrüster Nokia (HEL:NOK1V) (ETR:NOA3) prüft Kreisen zufolge einen Verkauf seines Kartendienstes "Here". Damit wolle der einstige Mobiltelefon-Weltmarktführer seine Bonität bei Geldgebern über niedrigere Schulden verbessern und dem Netzwerkgeschäft einen Schub geben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Nokia-Aktien zogen an der Spitze des EuroStoxx 50 um 5,57 Prozent an.
Die Anteilsscheine des Handelskonzerns Carrefour (PARIS:CARR) (PSE:PCA) (FSE:CAR) verteuerten sich um rund 2 Prozent. Ein florierendes Lateinamerika-Geschäft hatte dem Unternehmen den Weg in das neue Geschäftsjahr geebnet. Im ersten Quartal waren die Konzernerlöse auf 21 Milliarden Euro gestiegen.
Givaudan (VTX:GIVN) (FSE:GIN) dagegen hatte sich zu Jahresbeginn der schwierigen Weltwirtschaftslage nicht entziehen können. Der schweizerische Duftstoff- und Aromenhersteller hatte wegen schwächelnder Märkte in Asien und Osteuropa nur zaghaft zugelegt. Die Anteilsscheine büßten 0,39 Prozent ein.