FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem neuerlichen Hoch des Dax (DAX) am Vortag hat der Leitindex am Mittwoch im frühen Handel nachgegeben. An der Wall Street hatten die Kurse stagniert und von den asiatischen Börsen gab es keine einheitlichen Signale. Der Rückenwind, den die Hinweise auf eine Einigung im US-chinesischen Handelsstreit zuletzt ausgelöst hätten, ebbe nun langsam ab, sagte Analyst Christian Schmidt von der Helaba.
Der Dax (DAX) fiel im frühen Handel um ein halbes Prozent auf 11 481,81 Zähler. Am Vortag hatte er nochmals leicht zugelegt auf einen neuen Höchststand seit Anfang Dezember. Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Unternehmen sank zur Wochenmitte um 0,41 Prozent auf 24 276,56 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) verlor 0,3 Prozent.
Die Marktbeobachter von Index-Radar sehen die jüngste Rally "auf der Zielgeraden". "Für Panikmache ist es zu früh, aber zumindest eine Konsolidierung sollte nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen", schrieben sie in ihrem Morgenkommentar. Anleger dürften verstärkt über Gewinnmitnahmen nachdenken. Aus Sicht des Portfolio-Managers Thomas Altmann von QC Partners fehlt es an neuen positiven Nachrichten, die die Rally weiter befeuern könnten. Hohe Investitionen lasteten schwer auf den Aktien von Beiersdorf (4:BEIG). Denn die Ausgaben für das künftige Wachstum dürften erst einmal zu Lasten der Profitabilität gehen. Der Kurs sackte um mehr als zehn Prozent ab und lag weit abgeschlagen am Ende des Dax. Die Investmentbank Mainfirst senkte das Votum für die Aktien von "Outperform" auf "Neutral". Im Sog von Beiersdorf verloren auch Henkel (4:HNKG_p)-Aktien 1,9 Prozent.
Starke Ergebnisse von Bayer (4:BAYGN) führten die Aktien an die Dax-Spitze. Analyst Richard Vosser von JPMorgan (NYSE:JPM) lobte das gute Abschneiden der Leverkusener im Agrargeschäft, vor allem in Südamerika. Bayer-Aktien verteuerten sich um drei Prozent.
Nach enttäuschenden Ergebnissen von Covestro (4:1COV) zum Wochenstart weitete der Kurs des Chemiekonzerns die Verluste um 2,4 Prozent aus.
Eine Abstufung der Aktien von Munich Re (4:MUVGn) durch Goldman Sachs (NYSE:GS) ließ die Anteile des Rückversicherers um 0,6 Prozent nachgeben. Die US-Investmentbank senkte die Aktien nach dem zuletzt starken Kursanstieg von "Buy" auf "Neutral".
Die Papiere der Aareal Bank (4:ARLG) büßten nach einem vorsichtigen Ausblick auf das laufende Jahr gut drei Prozent ein. Mit ihnen zeigten auch die Aktien der Deutschen Pfandbriefbank (4:PBBG) Schwäche.
Aktien von Norma (4:NOEJ) verloren 2,5 Prozent, nachdem die Bank Hauck & Aufhäuser diese von "Kaufen" auf "Halten" gesenkt hatte.