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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Ukraine drückt Dax Richtung 13 000 Punkte

Veröffentlicht am 04.03.2022, 18:28
Aktualisiert 04.03.2022, 18:30
© Reuters.
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der sich weiter zuspitzende Krieg Russlands gegen die Ukraine hat den Kursrutsch am deutschen Aktienmarkt am Freitag beschleunigt. Ein Feuer auf dem Gelände des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja schürte die Sorgen der Anleger an den Märkten zusätzlich.

Der Dax schloss mit minus 4,41 Prozent auf Tagestief auf 13 094,54 Zähler. Im Wochenverlauf hat er damit zehn Prozent eingebüßt und ist inzwischen zurückgekehrt auf den Punktestand von Ende 2020. Der MDax fiel am Freitag um 4,86 Prozent auf 28 858,53 Zähler, womit auch der Index der mittelgroßen Werte zurück ist auf dem tiefsten Stand seit Ende 2020.

Auf europäischer Bühne setzte sich der Abwärtsdruck ebenfalls vehement fort: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 4,96 Prozent auf 3556,01 Zähler. Schwach schlossen auch der Pariser Leitindex und der FTSE 100 in London. In den USA gab der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial zum Börsenschluss in Europa um rund ein Prozent nach.

"Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine mit all seiner Zerstörung und Opfern hält die Welt in Atem und führt an den Märkten zu einem enormen Maß an Unsicherheit", schrieb Aktienstratege Uwe Streich von der LBBW. Der V-Dax als Gradmesser für die Verunsicherung der Anleger, der am Tag der russischen Invasion auf den höchsten Stand seit Oktober 2020 gestiegen war, legte weiter zu. Der Dax hat nun inzwischen seit seinem im vergangenen November erreichten Rekordhoch bei rund 16 290 Punkten rund ein Fünftel eingebüßt.

"Für Anleger gilt derzeit nur das Prinzip Sicherheit, und den weiteren Verlauf des geopolitischen Konflikts zu beobachten", kommentierte Marktbeobachter Timo Emden von Emden Research. "Gerade über das Wochenende könnten neue Entwicklungen viele auf den falschen Fuß erwischen." Kein Wunder also, dass viele Investoren Aktien den Rücken kehrten und die als sicherer geltenden Anlagehäfen wie Staatsanleihen und Edelmetalle aufsuchten. Entsprechend stiegen dort die Preise weiter - ebenso wie an den Rohstoffmärkten für Energieträger wie Öl und Gas oder für Industriemetalle wie Aluminium und Nickel.

Ebenso flüchteten Anleger in Währungen wie vor allem den US-Dollar, so dass der Euro erstmals wieder seit Mai 2020 unter die Marke von 1,09 Dollar fiel. Am Abend kostete er 1,0917 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0929 (Donnerstag: 1,1076) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9150 (0,9029) Euro.

Am Rentenmarkt stieg zudem der Rentenindex Rex um 0,12 Prozent auf 143,17 Punkte. Die Umlaufrendite fiel von minus 0,08 Prozent am Vortag auf minus 0,15 Prozent. Der Bund-Future kletterte um 0,90 Prozent auf 170,67 Zähler.

Angesichts dieses Gesamtszenarios befürchtet so mancher inzwischen eine Stagflation, also einer Wirtschaftsschwäche bei gleichzeitig hoher Inflation. Die Experten der Privatbank Donner & Reuschel halten es deshalb für möglich, dass die Notenbanken etwas weniger schnell als vor Kriegsbeginn gedacht ihre Zinsen anheben.

Unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt gab es nur sehr wenige positive Vorzeichen. Einziger Dax-Wert im Plus war das RWE (DE:RWEG) -Papier mit 4,8 Prozent. Am Dax-Ende fanden sich im Einklang mit dem europaweit extrem schwachen Bankensektor die Anteile der Deutschen Bank (DE:DBKGn) mit minus 9,4 Prozent.

Im MDax ging der Kursverfall der Uniper-Aktie weiter. Die Papiere des größten deutschen Importeurs von russischem Erdgas sackten um zwölf Prozent auf den tiefsten Stand seit 2017 ab.

Autoaktien standen wegen ihrer hohen Konjunkturabhängigkeit sowie zusätzlicher Lieferkettenproblemen angesichts wichtiger Geschäftsbeziehungen in der Ukraine weiterhin enorm unter Druck. Im Dax reichten die Verluste von knapp vier Prozent für Mercedes-Benz (DE:MBGn) bis hin zu fast neun Prozent für Porsche (DE:PSHG_p) . Dem Lkw-Bauer Daimler Truck (DE:DTGGe) half auch sein in Kürze anstehender Dax-Aufstieg wenig: Die Papiere gaben im MDax um fast sechs Prozent nach.

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