NEW YORK (dpa-AFX) - An der Wall Street herrschte am Donnerstag gespannte Zurückhaltung. Derzeit warteten die Anleger auf die Rede von US-Notenbankchefin Janet Yellen zur Geldpolitik am Freitag, sagten Börsianer. Dabei stehe vor allem die Frage im Raum, wann die Währungshüter weiter an der Zinsschraube drehten. Neue Konjunkturdaten zeigten kaum Wirkung.
Der Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) sank zuletzt um 0,06 Prozent auf 18 470,01 Punkte, nachdem er am Mittwoch um 0,35 Prozent gefallen war. Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) büßte 0,03 auf 2174,68 Punkte ein. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
Die Neuaufträge für langlebige Güter hatten in den USA im Juli stärker zugelegt als erwartet. Das Volumen war zum Vormonat um 4,4 Prozent gestiegen, während Bankvolkswirte mit einem Zuwachs von 3,4 Prozent gerechnet hatten. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war in der vergangenen Woche um 1000 auf 261 000 gesunken. Experten hatten 265 000 Anträge erwartet.
Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Mylan (NYS:MYL) (FSE:FQX) mit einem Kursplus von knapp 2 Prozent im Anlegerfokus. Der US-Pharmakonzern macht seine Allergiespritze Epipen günstiger und reagiert damit auf den zunehmenden politischen Druck im US-Wahlkampf. In den vergangenen Tagen war Mylan wegen seiner Preispolitik öffentlich kritisiert worden und hatte deutlich an Wert verloren.
Derweil geht die Berichtssaison in eine neue Runde. So leidet der Computerkonzern HP (NYSE:HPQ) (FSE:HWP) weiter unter schwachen Druckerverkäufen, das PC-Geschäft war im vergangenen Quartal aber besser gelaufen. Für das laufende Quartal stellte HP einen bereinigten Gewinn zwischen 34 und 37 Cent je Aktie in Aussicht - und lag damit deutlich unter den Erwartungen von Analysten. Die Papiere sackten um 3,61 Prozent ab.
Auch einige Einzelhändler legten Geschäftszahlen vor. So hatte der Luxusjuwelier Tiffany (NYSE:TIF) (NYS:TYF) dank guter Kostenkontrolle einen überraschend hohen Gewinn erwirtschaftet. Für die Anteilscheine ging es um gut 6 Prozent nach oben. Die Juwelierkette Signet Jewelers (NYSE:SIG) hingegen hatte mit ihrem Ertrag die Prognosen der Analysten verfehlt, die Papiere brachen um 14 Prozent ein.
Die Warenhauskette Dollar General (NYSE:DG) hatte unter dem schärferen Wettbewerb in der Branche gelitten und schockte die Anleger mit einem unerwartet niedrigen Umsatz. Die Aktien verloren mehr als 12 Prozent. Auch der Betreiber von Billig-Gemischtwarenläden Dollar Tree Stores (NASDAQ:DLTR) (FSE:DT3) verschreckte die Anleger mit seinem Zahlenwerk. Die Papiere lagen rund 7 Prozent im Minus.