NEW YORK (dpa-AFX) - Die New Yorker Aktienbörsen haben am Dienstag weitere Kursgewinne verzeichnet. In den USA gewinnt die Berichtssaison an Fahrt und rückt damit stärker in den Fokus der Anleger. Außerdem wurden die Einzelhandelsumsätze und Importpreise für Juni veröffentlicht: "Die Zahlen enttäuschen und so dürfte die ohnehin kaum vorhandene Zinserhöhungserwartung weiter reduziert werden", kommentierte Volkswirt Ralf Umlauf von der Helaba. Die Themen China und auch Griechenland treten einem Börsianer zufolge derweil in den Hintergrund.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial (US 30) sprang im frühen Handelsverlauf wieder über die psychologisch wichtige 18 000-Punkte-Hürde und gewann zuletzt 0,21 Prozent auf 18 016,20 Punkte. Am Vorabend hatte das weltweit bekannteste Aktienbarometer bereits zugelegt und sich im Vergleich zum Jahresbeginn auch wieder ins Plus gearbeitet. Der umfassende S&P-500-Index (S&P 500) legte am Dienstag um 0,32 Prozent auf 2106,22 Punkte zu. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
Vor allem die ersten Quartalszahlen der großen US-Banken binden die Aufmerksamkeit der Investoren. Die größte US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) hatte im zweiten Jahresviertel mehr Gewinn erzielt als erwartet und konnte damit die Anleger überzeugen: Die Aktie zählte mit einem Plus von 0,67 Prozent auf 68,54 US-Dollar zu den Favoriten im US-Leitindex Dow Jones. Analyst Murali Gopal von der französischen Großbank Societe Generale (PARIS:SOGN) rechnet mit steigenden Gewinnerwartungen des Marktes und bekräftigte in einer ersten Reaktion seine Kaufempfehlung für das Papier.
Der zweite US-Bankenriese mit Zahlen, Wells Fargo (NYSE:WFC), musste dagegen leichte Abstriche machen. Das auf Verbraucherkredite, vor allem Hypotheken, spezialisierte Geldhaus spürt die Vor- und Nachteile der niedrigen Zinsen - sie treiben zwar den Umsatz, drücken aber auch den Profit. Insgesamt fiel die Bilanz Händlern zufolge im Rahmen der Erwartungen aus - die Aktie kletterte um 0,90 Prozent nach oben.
Der Dow-Wert Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) enttäuschte hingegen die Börsianer: die Aktie quittierte die Quartalsbilanz mit einem Minus von 0,67 Prozent am Dow-Ende. Der starke Dollar hatte beim US-Konzern erneut auf die Bilanz gedrückt. Dennoch traut sich der Anbieter von Medikamenten und Medizintechnik sowie Hygieneartikel und Pflegeprodukte im laufenden Jahr mehr zu und erhöhte die Jahres-Gewinnprognose.
Die Musik spielt unterdessen weiter im Technologiesektor: Micron Technology (NASDAQ:MU) soll ins Visier des staatlichen chinesischen Konzerns Tsinghua Unigroup geraten sein, der Kreisen zufolge den US-Chiphersteller für 23 Milliarden Dollar kaufen will. Micron sprangen um 11,70 Prozent hoch.