NEW YORK (dpa-AFX) - Daten vom US-Arbeitsmarkt haben am Freitag die Investoren an der US-Börse erfreut. Die wichtigsten Aktienindizes knüpften an ihre am Vortag eingeschlagene Erholungstendenz an, und der Dow Jones Industrial F:DJI näherte sich wieder der 17 000-Punkte-Marke. Am Donnerstag waren Dow & Co zwar zunächst weiter abgesackt und auf den tiefsten Stand seit fast zwei Monaten gefallen, hatten dann aber kaum verändert geschlossen.
Der US-Leitindex gewann am Freitag im frühen Handel 0,86 Prozent auf 16 946,28 Punkte. Der S&P-500-Index F:INX rückte um 0,93 Prozent auf 1964,32 Punkte vor. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100
In der US-Wirtschaft waren im September deutlich mehr Arbeitsplätze entstanden als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft kamen 248 000 Stellen hinzu. Analysten hatten im Durchschnitt mit 215 000 neuen Jobs gerechnet. Der Stellenaufbau in den beiden Vormonaten fiel zudem um insgesamt 69 000 Stellen höher aus als zunächst errechnet. Marktanalyst Joshua Mahony vom Broker Alpari UK war entsprechend positiv überrascht. Da in der Vergangenheit der Monat September eher enttäuscht hatte, war er von einer Zahl unter 210 000 ausgegangen. Zudem sagte er: "Überrascht hat die Märkte wohl aber vor allem die normalerweise eher unspektakuläre Arbeitslosenquote, die unter 6 Prozent gefallen ist." Sie sank auf 5,9 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte 2008, kurz bevor die Finanzmarktkrise ihren Höhepunkt erreicht hatte.
Wichtige Nachrichten auf Unternehmensebene waren rar. Zu den Favoriten im Dow zählten die Bankenwerte. Die JPMorgan-Aktien F:JPM (ETR:CMC) gewannen ungeachtet eines Hackerangriffs 1,67 Prozent. Einen Zugriff auf Kontonummern oder Passwörter hätten sich die Cyber-Angreifer aber nicht verschaffen können, teilte die Großbank mit. Goldman Sachs F:GS (FSE:GOS) stiegen um 1,72 Prozent auf 186,03 US-Dollar. Händler verwiesen auf eine Studie der Credit Suisse, in der das Kursziel der Aktie auf 200 Dollar angehoben und das positive Anlageurteil bekräftigt worden war.
Im Blick stand zudem die Pharma- und Medizintechnikbranche. Der schweizerische Pharmakonzern Novartis (FSE:NOT) F:NOVN darf nach einer Wettbewerbsprüfung durch die EU-Kommission sein Geschäft mit Tierarzneimitteln an Eli Lilly F:LLY (FSE:LLY) verkaufen. Novartis hatte im April den Verkauf angekündigt und erhält dafür von dem US-Pharmakonzern rund 5,4 Milliarden Dollar (3,9 Mrd Euro). Die Eli-Lilly-Papiere gewannen 1,33 Prozent.
Die Papiere von Medtronic F:MDT und der irischen Covidien F:COV standen ebenfalls im Fokus, nachdem der US-Konzern sein bereits im Juni angekündigtes Übernahmevorhaben bekräftigte und neue Details bekannt gegeben hatte. Die Aktien des Herstellers von Herzschrittmachern und Medikamentenpumpen stiegen daraufhin im S&P 500 um 3,52 Prozent. Covidien gewannen im selben Index 5,68 Prozent.
Die Facebook-Titel F:FB legten im Nasdaq-Auswahlindex um 1,15 Prozent zu. Die EU-Kommission hatte grünes Licht für den milliardenschweren Kauf des Kurznachrichtendienstes WhatsApp gegeben. Die Anteilsscheine von Apple F:AAPL (ETR:APC) dagegen wurden im freundlichen Gesamtmarkt von einer Abstufung der Deutschen Bank auf "Neutral" belastet und bewegten sich kaum vom Fleck.