NEW YORK (dpa-AFX) - Sorgen um die politische Situation in Griechenland und die Wirtschaft in China sowie Zinsängste in den USA haben die New Yorker Börsen am Dienstag weiter abbröckeln lassen.
Der Leitindex Dow Jones Industrial (Dow 30) stand nach einer Stunde 1,22 Prozent tiefer bei 17 634,17 Punkten, der umfassendere S&P-500-Index (S&P 500) sackte um 1,24 Prozent auf 2034,83 Punkte ab. Bereits zum Wochenauftakt waren die wichtigsten Indizes der New Yorker Börse etwas von ihren Rekordhochs der Vorwoche gefallen. Auch an der Computerbörse Nasdaq überwogen die Kursverluste: Der Auswahlindex Nasdaq 100
Chinas Aktienmärkte erlebten zuvor ihren größten Einbruch seit fünf Jahren erlebt. Die Regierung hatte neue Begrenzungen für die Nutzung von Unternehmensanleihen als Sicherheiten erlassen, um schlummernde Risiken im Finanzmarkt zu bekämpfen. Das könnte Kredite teurer machen. In Athen rutschten die wichtigsten Aktienindizes wegen vorgezogener Präsidentschaftswahlen rund 13 Prozent ab.
Hinzu kamen Sorgen um eine frühere Zinswende in den USA. Die US-Notenbank Fed könnte dem "Wall Street Journal" zufolge schon bei ihrer Sitzung in der kommenden Woche die Passage streichen, dass der Leitzins auch nach dem Ende des Anleihekaufprogramms für einen "beträchtlichen Zeitraum" nahe der Nulllinie bleibt.
Größter Verlierer im Dow-Jones-Leitindex waren Merck & Co (NYSE:MRK) mit einem Abschlag von 4,40 Prozent auf 59,16 US-Dollar. Merck will den Antibiotika-Hersteller Cubist Pharmaceuticals (NASDAQ:CBST) für eine Milliardensumme übernehmen. Nun wurde aber eine negative Gerichtsentscheidung für Cubist bekannt geworden. Das schlage wegen des anstehenden Zukaufs voll auf Merck durch, sagte ein Händler. Analysten stellten sich nun mehr und mehr die Frage, ob der US-Pharmakonzern für den kleineren Mitbewerber zu tief in die Tasche greifen muss.
Auch Telekomwerte standen im frühen Geschäft im Fokus: Die Aktien von T-Mobile US (NAS:TMUS) rutschten um 5,62 Prozent auf 26,62 Dollar ab. Die Mobilfunktochter der Deutschen Telekom (XETRA:DTEGn) kündigte die Ausgabe neuer Anteile an - konkret geht es um Vorzugspapiere, die später in Stammaktien gewandelt werden müssen.
Beim Konkurrenten Verizon Communications (NYSE:VZ) (XETRA:BAC) sorgten Aussagen, wonach die Mobilfunk-Margen im Schlussquartal unter günstigen Lockangeboten für neue Kunden leiden dürften, für Kursverluste von knapp 3,70 Prozent. Telekomwerte stehen auch mit der laufenden Frequenzauktion im Blick.
Aktien der Citigroup (NYSE:C) verloren 2,38 Prozent. Unternehmenschef Michael Corbat kündigte für das vierte Quartal nur noch einen kleinen Überschuss an. Umfangreiche Rechtsstreitigkeiten halten die US-Großbank weiter in Atem. Für laufende juristische Auseinandersetzungen sowie die Kosten für den Konzernumbau legt die Bank 3,5 Milliarden Dollar zur Seite.
Die Aktien von Tesla (NASDAQ:TSLA) setzten ihre Talfahrt mit minus 2,88 Prozent fort. Börsianer verwiesen auf die schwachen Ölpreise, die die Benzinpreise verbilligten und die Fahrzeuge des Elektroauto-Pioniers damit weniger attraktiv machten.