NEW YORK (dpa-AFX) - Nach einer dreitägigen Gewinnserie haben die US-Aktienmärkte am Freitag zunächst eine Pause eingelegt. Börsenexperten wollten den kleinen Rücksetzer aber nicht überbewerten. Die Anleger an der Wall Street seien stärker auf die US-Notenbank Fed fokussiert als auf Griechenland - egal ob die Griechen nun aus der Währungszone ausschieden oder nicht, sagte ein Londoner Fondsmanager. Entscheidend sei, dass die amerikanischen Währungshüter jüngst eine nur allmähliche Anhebung der Zinsen versprochen hätten.
Der Dow Jones Industrial (US 30) sank um 0,17 Prozent auf 18 084,98 Punkte. Vor allem am Donnerstag hatte der Leitindex dank der Fed-Signale für eine weiter lockere Geldpolitik deutlich zugelegt. Auf Wochensicht winkt dem Börsenbarometer aktuell ein Plus von gut einem Prozent.
Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) verlor am Freitag 0,14 Prozent auf 2118,33 Punkte. Der vortags rekordhohe Nasdaq-Composite-Index (NQI:COMPX) gab um 0,13 Prozent auf 5126,05 Punkte nach, und für den Auswahlindex Nasdaq 100
Zum Ende ihrer zweitägigen Sitzung hatte die Fed am Mittwoch den Leitzins wie allgemein erwartet nahe null Prozent belassen. Zudem hatte Fed-Chefin Janet Yellen die Ängste vor einer möglicherweise schnellen Straffung der Geldpolitik mit dem Hinweis gedämpft, Konjunktur und Inflation hätten sich nach dem schwachen ersten Quartal zwar verbessert, seien aber noch nicht zufriedenstellend. Positive Impulse für die US-Börsen könnten zudem von Spekulationen ausgehen, wonach die Fed die heimische Konjunktur auch dann stützen wird, wenn das Wirtschaftswachstum an Fahrt gewinnen sollte.
Für das griechische Schuldendrama scheint aber nach wie vor kein Happy End in Sicht. Nach einem ergebnislosen Treffen der Euro-Finanzminister wollen sich nun am Montag die Staats- und Regierungschefs der Euroländer treffen, um über die Zukunft des hoch verschuldeten Landes zu beraten.
Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöhte unterdessen abermals die ELA-Notkredite für die griechischen Banken. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Ein genauer Betrag wurde nicht genannt. Zuvor war aus Finanzkreisen zu hören gewesen, dass die griechische Zentralbank um eine Erhöhung von mehr als 3 Milliarden Euro gebeten habe.
Kursbewegende Nachrichten von US-Unternehmen waren vor dem Wochenende rar. Conagra-Aktien (NYSE:CAG) sprangen an der S&P-500-Spitze um 9,02 Prozent hoch, nachdem der Hedge-Fonds Jana Partners mitgeteilt hatte, einen Anteil von 7,2 Prozent an dem Nahrungsmittelhersteller erworben zu haben.
Eine weniger gute Nachricht aus dem Lebensmittelsektor kam hingegen von Hershey Die Papiere von Fitbit (NYS:FIT) knüpften mit plus 13,17 Prozent an das starke Börsendebüt vom Vortag an. Die Titel des Anbieters von Fitness-Armbändern hatten am Donnerstag ihren ersten Handelstag mit einem Kurssprung von 48 Prozent beendet.