NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street ist am Mittwoch mit bescheidenen Gewinnen in den Handel gegangen. Damit setzte sie ihren Zickzack-Kurs der vergangenen Tage fort. Verantwortlich für die nur mäßige Erholung vom jüngsten Kursrutsch war die anhaltende Ungewissheit über die weitere geldpolitische Entwicklung in den USA. Dazu kommt die die steigende Unruhe vor den nahenden amerikanischen Präsidentschaftswahlen.
Nach einem holprigen Auftakt notierte der Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) zuletzt 0,23 Prozent im Plus bei 18 108,66 Punkten. Für den marktbreiten S&P-500-Index (S&P 500) ging es um 0,32 Prozent auf 2133,92 Zähler hoch. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
In der kommenden Woche entscheidet die US-Notenbank Fed, ob sie mit einer Leitzinsanhebung die im vergangenen Dezember eingeleitete Zinswende fortsetzt. Zuletzt hatten mehrere amerikanische Notenbanker mit widersprüchlichen Aussagen für Kurskapriolen an der Wall Street gesorgt. Höhere Zinsen würden zwar eine optimistische Konjunktureinschätzung der Währungshüter zum Ausdruck bringen, aber auch die Attraktivität von Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren schmälern.
Derweil verwies ein Aktienstratege auf eine Umfrage, der zufolge der umstrittene republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump im US-Bundesstaat Ohio vor seiner demokratischen Konkurrentin Hillary Clinton liege. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg hat Ohio seit den Wahlen 1964 immer für den letztlich siegreichen Kandidaten gestimmt. "Ein Erfolg Trumps wäre eine Überraschung und weder für die Finanzmärkte noch für die Wirtschaft gut", warnte der Experte.
Aus Unternehmenssicht stand die von Monsanto (NYSE:MON) (ETR:MOO) akzeptierte neue Übernahmeofferte von Bayer (DE:BAYGN) (ETR:BAYN) im Fokus. Der deutsche Chemiekonzern konnte die Führung des US-Gentechnikkonzerns mit den zuletzt gebotenen rund 128 US-Dollar je Aktie endlich überzeugen. Der Kaufpreis beläuft sich damit auf gut 66 Milliarden Dollar. Dem Deal müssen noch die Monsanto-Aktionäre und vor allem die zuständigen Kartellbehörden zustimmen.
Viele Anleger trauen dem Braten aber offenbar noch nicht so richtig. Denn die Monsanto-Papiere blieben mit einem Plus von 0,69 Prozent auf 106,83 Dollar deutlich unter dem Bayer-Angebot. Vor allem die wettbewerbsrechtlichen Hürden scheinen Börsianern eine Spekulation auf ein Scheitern des Geschäfts wert zu sein.
Mehr Grund zur Freude hatten die Anteilseigner von Herbalife (NYSE:HLF): Die Aktien des Herstellers von Diätprodukten und Nahrungsmittel-Ergänzungsmitteln zogen dank Übernahmefantasien um 5,68 Prozent an. Auslöser war ein Ersuchen des US-Milliardärs Carl Icahn bei der US-Bundesbehörde Federal Trade Commission, sich mit bis zu 50 Prozent an dem Unternehmen beteiligen zu dürfen. Der streitbare Investor ist nach umfangreichen Käufen in den vergangenen Wochen bereits der größte Aktionär bei Herbalife.
Die Aktien von Apple (NASDAQ:AAPL) (ETR:APC) gewannen 3,46 Prozent auf 111,69 Dollar, was den höchsten Stand seit Mitte April bedeutete. Damit setzten die Titel des iPhone-Herstellers ihre jüngste Erholung fort.
Dagegen büßten Ford-Titel (NYSE:F) (FSE:FMC1) 1,53 Prozent ein. Der amerikanische Autobauer will stärker in Elektroautos investieren und nimmt dafür im kommenden Jahr bewusst einen Gewinnrückgang in Kauf. Ford plant bis 2020 die Markteinführung von insgesamt 13 neuen Elektromodellen - das sei fast die Hälfte der Modellpalette, teilte der Konzern mit. Das wollen sich die Amerikaner 4,5 Milliarden Dollar kosten lassen.