NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem Kursrutsch vom Vortag hat sich die Nasdaq-Börse am Freitag stabilisiert. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg im frühen Handel um 0,16 Prozent auf 15 492 Punkte. Am Donnerstag war der Index, der vor einer Neugewichtung der enthaltenen Titel steht, nach enttäuschenden Quartalsberichten um mehr als zwei Prozent abgerutscht. Nach mehr als 40 Prozent Plus in diesem Börsenjahr beim Nasdaq 100 sind solche kurzfristigen Verkaufswellen aber nicht außergewöhnlich.
Der Dow Jones Industrial legte am Freitag um 0,1 Prozent auf 35 262 Punkte zu. Auf Wochensicht zeichnet sich ein Gewinn von etwa zwei Prozent ab. Am Vortag war der Index auf den höchsten Stand seit April vergangenen Jahres geklettert, angetrieben von soliden Quartalszahlen und der Hoffnung auf ein baldiges Ende der Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed. Der marktbreite S&P 500 legte am Freitag um 0,19 Prozent auf 4543 Punkte zu.
Die Saison der Quartalsbilanzen setzte sich am Freitag mit den Zahlen von American Express (NYSE:AXP) fort. Als größter Verlierer im Dow büßten die Aktien 5,4 Prozent ein. Die Erträge des Kreditkartenriesen stiegen nicht so stark wie von Analysten erwartet.
Auch bei SLB war die Reaktionen auf die Quartalszahlen negativ: Die Titel des Ölfelddienstleisters, ehemals als Schlumberger (NYSE:SLB) bekannt, verloren 3 Prozent. Hier blieb der Umsatz hinter den Erwartungen zurück.
An der Nasdaq-Börse drehten Tesla (NASDAQ:TSLA) nach anfänglichen Kursgewinnen wieder ins Minus. Wegen wieder aufgeflammten Sorgen über die Ertragskraft hatte es bei den Papieren des Elektroautobauers am Vortag einen Kursrutsch um fast zehn Prozent gegeben, der die Aktien auf den niedrigsten Stand seit Ende Juni drückte.
Von Montag an soll die Dominanz der wenigen Giganten unter den im 100 Nasdaq-Titeln verringert werden. Neben Tesla zählen Apple (NASDAQ:AAPL) , Microsoft (NASDAQ:MSFT) , Alphabet (NASDAQ:GOOGL) , Amazon (NASDAQ:AMZN) , Nvidia (NASDAQ:NVDA) und Meta (NASDAQ:META) zu den "glorreichen Sieben", die mittlerweile mehr als die Hälfte des Indexgewichts ausmachen. Am Freitag könnte es daher nochmals letzte Anpassungen in den Portfolios von Indexfonds oder sogenannten ETFs, die den Index nachbilden, geben.
Unter den Nebenwerten sackten Sirius XM (NASDAQ:SIRI) um 12 Prozent ab. Die Papiere des Satellitenradio-Anbieters waren am Vortag um 42 Prozent nach oben geschnellt. Analyst Vijay Jayant vom Analysehaus Evercore ISI sprach mit Blick auf die jüngste Kursrally der Aktien von Eindeckungen durch Leerverkäufer. Das sind spekulative Marktakteure, die auf fallende Kurse gesetzt hatten und daher bei einer entgegengesetzten Bewegung Papiere kaufen müssen.