STUTTGART (dpa-AFX) - Nach dem Rivalen BMW (XETRA:BMWG) treibt auch Daimler (XETRA:DAIGn) den Generationswechsel in seinem Vorstand voran. Der Vertriebschef der zentralen Pkw-Sparte, Ola Källenius, rückt zum 1. Januar in das Top-Management des Dax(DAX)-Konzerns auf. Das teilte der Autobauer am Donnerstag in Stuttgart mit. Demnach wird der 45-Jährige bis Ende 2017 bestellt. "Mit Ola Källenius stellen wir uns jünger und internationaler auf", erklärte Aufsichtsratschef Manfred Bischoff. "Beides sind Eigenschaften, die wir auch bei unseren Kunden sehen."
Der Konkurrent BMW ist bei der Verjüngungskur schon einen Schritt weiter. Am Dienstag hatten die Münchner mitgeteilt, dass der 49 Jahre alte Produktionschef Harald Krüger im Mai 2015 Konzernlenker Norbert Reithofer (58) an der Spitze des Unternehmens ablösen wird. Krüger wird damit zum jüngsten Chef unter den großen Autobauern. Dieses Jahr hatten schon die US-Konzerne General Motors (NYSE:GM) mit Mary Barra (52) und Ford (NYSE:F) (FSE:FMC1) mit Mark Fields (53) der jüngeren Managergarde die Verantwortung im Vorstand übertragen.
Viele andere Konzernlenker haben ihren 60. Geburtstag dagegen schon hinter sich: Fiat-Chrysler-Chef Sergio Marchionne (62) kündigte bereits an, nach dem Ende seines aktuellen Vertrags 2018 keine weitere Amtszeit dranzuhängen. Auch Volkswagen(XETRA:VOW3)-Boss Martin Winterkorn sagte jüngst dem "Spiegel", er wäre zum Ende seines Kontrakts 2016 mit 69 Jahren "eigentlich alt genug, um aufzuhören".
Daimler-Chef Dieter Zetsche, dessen Vertrag ebenfalls Ende 2016 ausläuft, wäre dann 63 Jahre alt. Medien spekulieren bereits über eine Vertragsverlängerung bis 2019. Damit käme Zetsche auf 14 Jahre an der Konzernspitze. Als möglichen Nachfolger des Daimler-Chefs hatte das Magazin "Bilanz" den künftigen Vorstandskollegen Källenius gehandelt. Der Schwede leitet seit gut einem Jahr den Vertrieb von Daimlers Pkw-Sparte - und wird diese Aufgabe auch im Konzernvorstand innehaben. Zuvor hatte Källenius an der Spitze der Mercedes-Tuningtochter AMG gestanden.
Mit der Berufung des 45-Jährigen wächst Daimlers oberste Führungsriege wieder auf acht Köpfe an. Nach dem überraschenden Abgang des damaligen Produktionsvorstands Andreas Renschler Anfang des Jahres war ein Platz unbesetzt geblieben. Renschler wechselt zu Volkswagen, nachdem er keine Chance mehr gesehen hatte, Zetsches Nachfolge anzutreten. Auch den BMW-Entwicklungschef Herbert Diess zieht es nach Wolfsburg, während der jüngere Harald Krüger an die Konzernspitze wechselt.