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ROUNDUP/Corona-Lockdowns in China und Ukraine-Krieg: Covestro senkt Jahresziele

Veröffentlicht am 03.05.2022, 10:26
Aktualisiert 03.05.2022, 10:30
© Reuters
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LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Die Folgen der harten Corona-Lockdowns in China sowie hohe Rohstoff- und Energiekosten infolge des Ukraine-Krieges stimmen den Kunststoffkonzern Covestro (F:1COV) vorsichtiger für 2022. Die Corona-Maßnahmen in China hätten zunächst vor allem zu Problemen beim Transport der Produkte geführt, auch weil es schwierig war, Lkw-Fahrer in diesen Lockdown-Zonen zu bekommen, erklärte Covestro-Chef Markus Steilemann im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Daher habe das Unternehmen in den vergangenen Wochen an einigen Standorten die Produktion verringern müssen, obwohl die Nachfrage der Kunden noch vorhanden gewesen sei. Mittlerweile trübten sich aber auch die Konjunkturperspektiven zunehmend ein.

So erwartet Covestro für 2022 für die Automobilindustrie mittlerweile nur noch ein Wachstum um 6,1 Prozent und für die Möbelindustrie um 2,4 Prozent. Bisher war von plus 12,5 Prozent beziehungsweise plus 3,7 Prozent ausgegangen worden. Beide Branchen sind wichtige Kunden für die Schaumstoffvorprodukte, die harten Kunststoffe sowie die Beschichtungsharze des Konzerns.

Im ersten Quartal sei es wegen der guten Nachfrage noch gelungen, die höheren Energiepreise an die Kunden weiterzugeben, erklärte Steilemann weiter. Angesichts der zunehmend tristeren Aussichten für die Weltwirtschaft werde das aber immer schwieriger. Die Energiekosten für Covestro könnten 2022 auf 1,7 bis 2,0 Milliarden Euro steigen, nach 1,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.

Vor diesem Hintergrund werde das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) 2022 nun in einer Spanne von 2,0 bis 2,5 Milliarden Euro erwartet, hatte das Dax-Unternehmen bereits am Montagabend in Leverkusen mitgeteilt. Zuvor war Covestro von 2,5 bis 3,0 Milliarden Euro ausgegangen. Die durchschnittliche Erwartung von Analysten lag bei 2,7 Milliarden Euro. Der freie operativen Mittelzufluss dürfte laut Covestro im laufenden Jahr nur noch 400 bis 900 Millionen Euro erreichen, nach bisher angestrebten 1,0 bis 1,5 Milliarden. Steilemann bezeichnet die neuen Prognosen indes als vorsichtig, es dürfte also einen gewissen Puffer geben.

Der Aktienkurs von Covestro brach am Dienstagvormittag deutlich ein, zuletzt ging es noch um 6,28 Prozent auf 38,81 Euro abwärts, was den letzten Platz im deutschen Leitindex Dax bedeutete. Seit Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine, der ebenfalls zu steigenden Energiekosten und wirtschaftlichen Unsicherheiten beiträgt, haben die Papiere damit schon gut ein Fünftel ihres Wertes eingebüßt.

Analystin Georgina Fraser von der US-Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS) rechnet mit deutlich sinkenden Gewinnerwartungen am Markt (Konsens). Das erscheine im aktuellen Aktienkurs aber schon mehr als ausreichend eingepreist zu sein. Ein wenig zuversichtlich stimme sie, dass die Hälfte der Senkung der Konzerngewinnprognose auf die Corona-Lockdowns in Shanghai zurückgehe und der Rest wohl ein Puffer mit Blick auf das allgemeine Wirtschaftsumfeld sei.

Im ersten Quartal lief es indes noch gut für Covestro. Der Umsatz stieg dank höherer Verkaufspreise, des Beitrags des im zweiten Quartal 2021 von DSM (NASDAQ:ABMD) übernommenen Geschäfts mit nachhaltigen Beschichtungsharzen sowie eines leicht höheren Absatzes im Jahresvergleich um knapp 42 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro. Als operatives Ergebnis (Ebitda) blieben davon mit 806 Millionen Euro 8,5 Prozent mehr hängen als vor einem Jahr. Für das zweite Quartal rechnet das Unternehmen mit 430 bis 530 Millionen Euro operativem Gewinn.

Der freie operative Mittelzufluss fiel auf 17 Millionen Euro, ein Bruchteil des Vorjahreswertes. Ein Grund ist eine höhere Mittelbindung im Betriebskapital wegen der gestiegenen Rohstoffpreise. Unter dem Strich verdiente Covestro im ersten Quartal 416 Millionen Euro nach 393 Millionen vor einem Jahr.

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