Royal Dutch Shell (DE:RDSa) (WKN: A0ER6S) ist derzeit wirklich eine spannende, aber absolut nicht risikolose Aktie. Die Ölpreise ziehen derzeit wieder an und das dürfte unzweifelhaft zu einer Phase mit höheren Ergebnissen führen. Allerdings ist es grundsätzlich die Sorge, was der Markt weiterhin bereithält, die die Aktie noch auf einem niedrigen Kursniveau verweilen lässt. Zudem wächst zwar die Dividende, aber auf einem absolut niedrigen Niveau.
Um dieses Risiko zukünftig zu minimieren, hat das Management einen ambitionierten Konzernumbau ins Visier genommen. Bereits in den nächsten Jahren soll dabei weniger Öl und Erdgas das Tagesgeschehen bestimmen und auch Elektrizität konsequent wichtiger werden. Bis zum Jahre 2050 soll Royal Dutch Shell hingegen zu einem sauberen Konzern reifen. Definitiv spannend.
Inzwischen gibt es auch immer mal wieder kleinere Schritte, die diesen Weg verdeutlichen. So auch zum Anfang der Woche. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was Foolishe Investoren jetzt wissen müssen.
Royal Dutch Shell: Kleine Schritte! Wie wir mit Blick auf die aktuelle Nachrichtenlage erkennen können, gibt es eine weitere Mitteilung, die wir mit Blick auf den Konzernumbau deuten können. Im Fokus steht jedoch kein Zukauf, der in den neueren oder anvisierten Energie-Markt eingeordnet werden kann. Nein, sondern ein strategisch nicht mehr so relevanter Verkauf.
Demnach hat Royal Dutch Shell jetzt den Verkauf von Queensland Curtis LNG Common Facilities beziehungsweise der eigenen Beteiligung in Höhe von 26,25 % abgeschlossen. Dafür erhält der britisch-niederländische Konzern einen Betrag von 2,5 Mrd. US-Dollar, der die Kassen natürlich wieder ein wenig auffüllt. Gerade in Zeiten wie diesen ist das nicht verkehrt.
Allerdings ist das natürlich nur eine Seite der Medaille. Das Management von Royal Dutch Shell wird diese Mittel außerdem investieren müssen, um die eigenen Ziele voranzutreiben. Jedoch gab es zuletzt auch diesbezüglich ein paar spannende Mitteilungen. So hat das Management bereits in diesem Jahr Ubitricity erwerben können. Einen Akteur, der in der Ladeinfrastruktur aktiv ist und insbesondere in Großbritannien rund 2.700 der insgesamt 4.200 Ladesäulen betreibt. Damit könnte der britische Konzern seiner ursprünglichen Ausrichtung ein wenig treu bleiben, aber trotzdem auf die neuen Feinheiten in dem sich verändernden Mobilitätsmarkt agieren.
Ein langer Prozess … Weiterhin gilt jedoch, dass sich Royal Dutch Shell in einem langwierigen und kapitalintensiven Prozess befindet. Bis zum Jahre 2030 wollte das Management ursprünglich eine Strom-Sparte errichten, die in etwa gleich groß wie die bisherigen Bereiche Öl und Erdgas ist. Außerdem sollen bis zum Jahre 2050 wesentliche Emissionen verringert werden.
Bis zu diesen Meilensteinen vergeht nicht bloß Zeit, sondern es dürfte massenhaft investiert und devestiert werden. Wer sich als Investor daher auf diese Value-Aktie einlassen möchte, der sollte das bedenken. Platz für hohe Dividenden auf dem Niveau früherer Jahre könnte es zunächst kaum geben.
Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021