ESSEN (dpa-AFX) - Trotz eines immer unrentableren Geschäfts hält der Energiekonzern RWE (XETRA:RWEG) seine Dividende stabil. Wie erwartet sollen die Aktionäre erneut einen Euro pro Anteilsschein bekommen, wie das Unternehmen am Dienstag in Essen mitteilte. Vor allem die am Konzern beteiligten Kommunen aus Nordrhein-Westfalen, die rund ein Viertel der RWE-Aktien halten, hatten auf eine zumindest stabile Ausschüttung gedrängt. Die RWE-Dividende ist für sie eine wichtige Einnahmequelle. Als RWE im vergangenen Jahr wegen der tiefen Krise seine Ausschüttung halbierte, war das bereits ein herber Schlag für sie.
Allerdings ist umstritten, ob sich RWE angesichts seiner hohen Schulden von 31 Milliarden Euro Ende 2014 und wegbrechender Einnahme als Folge der Energiewende die Ausschüttung überhaupt leisten kann. Etwas Luft verschaffte dem Konzern der vor wenigen Tagen abgeschlossene Verkauf der Öl- und Gasfördertochter Dea, der rund 5 Milliarden Euro in die Kassen spülen soll. Im vergangenen Dezember hatte RWE die Berechnungsgrundlage für seine Dividende erweitert. Sie soll sich nun stärker an der wirtschaftlichen Gesamtsituation der Gesellschaft orientieren und auch Faktoren wie die Verschuldungslage, den Cashflow sowie mögliche Wachstumsinvestitionen beinhalten. Bislang war allein das um Sondereffekte bereinigte sogenannte nachhaltige Nettoergebnis ausschlaggebend für die Dividende. 2014 sackte es um 45 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro ab.